Am 8. September ist Tag des offenen Denkmals

Ismaning/Oberschleißheim · Größtes Kulturevent

Ungewöhnliche Ein- und Ausblicke auf und aus Schloss Schleißheim bieten sich bei Führungen am Tag des offenen Denkmals.  Foto: © Bayerische Schlösserverwaltung

Ungewöhnliche Ein- und Ausblicke auf und aus Schloss Schleißheim bieten sich bei Führungen am Tag des offenen Denkmals. Foto: © Bayerische Schlösserverwaltung

Ismaning/Oberschleißheim · Einmal im Jahr öffnen interessante Gebäude und Einrichtungen, die sonst nicht für die Allgemeinheit zugänglich sind. Immer am zweiten Sonntag im September kann man – kostenlos – eine jährlich wechselnde Auswahl besichtigen.

Heuer ist der "Tag des offenen Denkmals", der vor 30 Jahren von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) ins Leben gerufen worden ist, am 8. September. Vor Ort sind Vereine, Initiativen, Denkmaleigentümer und Denkmalpfleger, die mit Führungen, Handwerksvorführungen, musikalischen Einlagen und vielem mehr für ein abwechslungsreiches Programm sorgen. Zwischen 5.000 und 7.000 Objekte in rund 2.000 Städten und Gemeinden öffnen ihre Türen. Der "Tag des offenen Denkmals" ist das größte Kulturevent Deutschlands!

Seit 1999 steht er unter einem jährlich wechselnden Motto. Heuer lautet es "Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte". Damit will man darauf hinweisen, dass Denkmale echte – sprich wahre – Zeugnisse vergangener Zeiten und Ereignisse sind. Durch sie haben wir eine Verbindung und einen Zugang zu vergangenen Epochen. Sie sind Wissensspeicher und vermitteln uns bis heute aus erster Hand die Arbeits- und Lebenswelt früherer Generationen, ebenso wie ihre Werte und Vorstellungen. Am Denkmal wird Geschichte verlässlich fassbar und erlebbar.

Ganz zentral liegt in Ismaning das Schloss mit seinem schönen Schlosspark. Die ehemalige fürstbischöfliche Residenz wird heute als Rathaus genutzt. Aus der glorreichen Zeit der Fürstbischöfe sind heute noch zwei Prunksäle im ersten Stock des Gebäudes vorhanden. Ihre Gestaltung geht auf Eugène de Beauharnais, Herzog von Leuchtenberg (1781bis 1824) und seine Gattin Auguste Amalie (1788 bis1851) zurück. 1816 hatte der Herzog die Ismaninger Schlossanlage erworben. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts entfaltete sich dann höfisches Leben im kleinen Ismaning. Die beiden Prunkräume, im Stil der Neurenaissance ausgestaltet, sind unverändert erhalten geblieben. Am Tag des offenen Denkmals kann man ab 13 Uhr stündlich an einer Führung teilnehmen. Die letzte davon findet um 16 Uhr statt. 20 Minuten lang erfährt man dabei viel Interessantes und Wissenswertes über Interieur und die Zeit, zu der es entstanden ist. Die Räume sind barrierefrei erreichbar und es ist am Schloss ein Parkplatz vorhanden.

Experimente in der Seidlmühle auch für Kinder geeignet

Ismaning liegt am Wasser: Im Westen fließt die Isar vorbei und mitten durch den Ort führt der Seebach. Dieser diente früher dem Antrieb von zwei Mühlen und versorgte darüber hinaus eine Papierfabrik mit Wasser. Die beiden Mühlen gab es bereits vor mehr als achthundert Jahren. Eine davon, die ehemalige Korn- und Sägemühle, ist seit 2009 das Kultur- und Bildungszentrum "Seidl-Mühle". Bei ihrer Umgestaltung wurden Gatter und Transmission (das Antriebssystem, Anm. d. Red.) des Sägewerks in den modernen Gebäudekomplex integriert. Früher sägte die Mühle viele Balken und Bretter, aus denen die Dachstühle der meisten Ismaninger Häuser gefertigt wurden. Bei einer Führung am Tag des offenen Denkmals erhalten die Teilnehmer von 11.00 bis 12.30 Uhr Einblicke in die Geschichte und Funktionsweise der Seidl-Säge. Da der Werkstoff Holz für das Geschehen auf der Säge elementar war, werden nicht nur diverse Holzarten vorgestellt, sondern auch die Faszination des Werkstoffs Holz vermittelt. Die Besucher dürfen auf eine Vielzahl an Experimenten und Demonstrationsobjekten gespannt sein. Treffpunkt ist im Innenhof des Bildungszentrums Seidl-Mühle, Mühlenstraße 15 bis 19. Die Führung ist auch für Kinder geeignet!

Schloss Schleißheim von oben erleben

Nicht nur in Ismaning, selbstverständlich auch in Schloss Schleißheim werden Veranstaltungen im Rahmen des Tages des offenen Denkmals angeboten: Um 11.00 und um 14.00 Uhr führt Diplom-Ingenieur Architekt Ernst Götz unter dem Titel "Hinter den Kulissen: Einsicht – Übersicht – Aussicht!" die Besucher unter und über die Dächer des Neuen Schlosses. Die Führung dauert etwa 90 Minuten. Für die Teilnahme sind Trittsicherheit und feste Schuhe erforderlich. Treffpunkt ist an der Kasse des Neuen Schlosses.

Eine weitere Führung am 8. September gewährt den Besuchern ebenfalls ungewöhnliche Einblicke. 90 Minuten lang kann man bei "Hinter den Kulissen: Aus Küche und Keller frisch auf den Tisch" mit Dr. Amanda Ramm erleben, wie die fürstlichen Feiern im Neuen Schloss Schleißheim abgehalten wurden. Man gelangt dabei auch in Küche und Keller des Schlosses. Treffpunkt ist hier um 13.30 Uhr oder um 15.30 Uhr an der Kasse zum Schloss. Zu beiden Veranstaltungen im Neuen Schloss Schleißheim ist eine Anmeldung bis Donnerstag, 5. September, unter Telefon 089/17908-311 erforderlich.

Das Jagd- und Gartenschlösschen Lustheim im Schlosspark Oberschleißheim mit Festsaal, kurfürstlichen Appartements und Belvedere im Dachaufbau wurde Ende des 17. Jahrhunderts vom Hofarchitekten Henrico Zuccalli errichtet. Wer am Sonntag um 10.00 Uhr, 11.30 Uhr 13.00 Uhr, 14.30 Uhr oder um 16.00 Uhr zur Brücke am Schloss Lustheim kommt, kann bei einer 30-minütigen Führung mit Vortrag Interessantes zum Thema "Neubau einer historischen Fußgängerbrücke über den Schleißheimer Kanal" erfahren. Um vorherige Anmeldung bei Marcus Dörner vom Staatliches Bauamt Freising per E-Mail an die Adresse marcus.doerner@stbafs.bayern.de oder unter Telefon: 08161/9321050 wird gebeten. Die Führung ist auch für Kinder sowie Rollstuhlfahrer geeignet.Parkplätze sind vorhanden.

Weitere Infos
Weitere Informationen zum Tag des offenen Denkmals finden sich unter der Adresse www.tag-des-offenen-denkmals.de

mha, bb, red

Artikel vom 27.08.2024
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