Ausstellung beleuchtet "soziale Blasen"

Lehel · Fragile Rückzugsorte

In der Ausstellung zeigt unter anderen die Künstlerin und Designerin Julia Lohmann ihre Installation mit dem Titel "Hidaka Ohmu". Foto: Mikko Raskinen

In der Ausstellung zeigt unter anderen die Künstlerin und Designerin Julia Lohmann ihre Installation mit dem Titel "Hidaka Ohmu". Foto: Mikko Raskinen

Lehel · Der Künstlerverbund im Haus der Kunst München e.V. widmet seine diesjährige Ausstellung dem Phänomen sozialer Blasen und gesellschaftlicher Sphären.

Unter dem Titel "Into the Bubble" präsentieren 21 Künstler eine ästhetische Reflexion des Zeitgeistes. Es geht um den gesellschaftlichen Rückzug und das Aufbrechen der kleinen Welten. Dabei beleuchten die Künstler nicht nur deren Resilienz als Refugien, sondern auch ihre Fragilität als Ort alternativer Realitäten. In Skulpturen, Performances und Malerei reflektieren sie den Zeitgeist weltflüchtiger Idyllen, verkapselter Wirklichkeiten und nicht zuletzt die Kunstblase selbst. Die Ausstellung in der Südgalerie im Haus der Kunst, Prinzregentenstraße 1 (an der Eisbachwelle), ist vom Samstag, 7., bis Samstag, 21. September, zu sehen. Der Eintritt zur kostet 7 Euro regulär und 5 Euro ermäßigt. Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren beträgt er 2 Euro. Geöffnet ist Montag, Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag von 10 bis 20 Uhr, am Donnerstag bis 22 Uhr. Dienstags ist geschlossen.

Geprägt von wachsender Komplexität, multiplen Krisen und ständiger digitaler Vernetzung spielen die sozialen Blasen eine bedeutende Rolle als Schutz- und Rückzugsorte. "Into the Bubble" meint den Rückzug in die Blase, aber auch das Eindringen in dieselbe. Die Künstler befassen sich mit dem Schutz der Haut als sensibler Trennschicht zwischen Innen und Außen, dem kulturellen und politischen Mikrokosmos. Dabei soll ausgelotet werden, inwiefern eine Blase als Schutzraum des Fragilen und Privaten dienen kann, ob sie die Sicht versperrt und den Horizont beengt, oder schon geplatzt ist. Es geht um Ende und Anfang; den Wandel des psychischen Aggregatzustandes mit unabsehbaren Folgen.

Zu sehen ist beispielsweise die Installation „Hidaka Ohmu“ der Künstlerin und Designerin Julia Lohmann. Sie sollte bereits im Jahr 2020 beim 50. Weltwirtschaftsforum in Davos zum Nachdenken über den Schutz der Meere einzuladen. „Hidaka Ohmu“ ist ein immersiver, multi-sensorischer Ort für Meereserinnerungen, ozeanische Dialoge und regenerative Zukunftsszenarien. Der Seegeruch der Makroalgen und die organische Form des Pavillons regen an, sich dem Meer und seinen Lebewesen empathisch zu nähern.

Artikel vom 04.09.2024
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