Schwabinger Filmteam dreht Kurzfilm in Kroatien / Premiere im Frühjahr

Eine bosnische Liebe

»Alles Einstellungssache« – allerdings ist Regisseur Maximilian Engert (o.r.) nicht immer mit der Kamera zufrieden. Kameramann Jan (u.r.) nimmt’s locker, auch bei der Szene im Bus.	Fotos: privat

»Alles Einstellungssache« – allerdings ist Regisseur Maximilian Engert (o.r.) nicht immer mit der Kamera zufrieden. Kameramann Jan (u.r.) nimmt’s locker, auch bei der Szene im Bus. Fotos: privat

Schwabing · »Eine zarte Liebesgeschichte, gedreht in der bitteren Realität des kriegszerstörten Ex-Jugoslawien«, so charakterisieren die beiden Schwabinger, Maximilian Engert und Michel Morales, ihren Kurzfilm »Durch die Blume«.

Erzählt wird die Begegnung zwischen Milan (Peter Hladik) und Maria (Maria Dolores Dieguez), einem älteren Mann und einer jungen Frau. Die beiden treffen sich am Ende des Krieges auf einer Überlandfahrt in Bosnien.

Durch einen Blumenstrauß, den der Mann bei sich hat, entsteht nicht nur eine leise Annäherung der beiden Hauptfiguren, sondern Milan kann damit die hübsche Maria letztlich auch vor dem Übergriff eines Soldaten retten. Der Film ist ein Symbol für »die Zeit des Wiedererwachens«, für »das Aufkeimen der Liebe, dort wo die Wunden verheilen«. Maximilian Engert und Michel Morales geraten ins Schwärmen, wenn sie von ihrem Film erzählen. Engert, Moderator der Sendung »MotorVision« auf DSF, Regisseur und Autor (»Ein Fall für Zwei«, »Der Tunnel«) hat die Geschichte bereits vor drei Jahren geschrieben, doch erst vor einem Monat konnte aus Kostengründen mit den Dreharbeiten begonnen werden.

In Michel Morales hat er einen ebenso begeisterten und engagierten Produzenten gefunden. »Ich wollte eigentlich keinen Kurzfilm mehr machen, aber ‘Durch die Blume’ ist wirklich eine außerordentlich schöne Geschichte«, erzählt der gebürtige Mexikaner. Der Wahl-Schwabinger, produzierte bereits den Kurzfilm »Quiero Ser« von Florian Gallenberger, der im letzten Jahr in Hollywood mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.

Ein gutes Omen? »Im Moment fehlen uns noch die finanziellen Mittel, um den Film zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen«, betonen die beiden. Obwohl das 17-köpfige Filmteam – von denen die meisten ebenfalls in Schwabing leben – ohne Gage arbeitet, ist das Geld knapp. Im Moment gibt es nur wenige Sponsoren, wie beispielsweise den Schwabinger Juwelier Manfred Hilscher, der »aus Liebe zum Film«, spontan das Projekt unterstützte.

Im September begannen schließlich die zweiwöchigen Dreharbeiten in Kroatien. »Es war schon sehr bedrückend dort zu drehen, die Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges, wird dort so richtig bewusst«. Um so schöner war, dass das ganze Filmteam, »zu einer verschworenen Gemeinschaft wurde«. »Wir sind alle sehr wehmütig wieder zurückgefahren«, erzählt Maximilian Engert. Da das Wetter beim Dreh nicht immer mitspielte, müssen einige Szenen in Kroatien nachgedreht werden. Premiere wird dann voraussichtlich im Frühjahr sein und von da an wird »Durch die Blume« bei Filmfestivals und als Vorfilm in Programmkinos zu sehen sein. aw

Artikel vom 31.10.2002
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