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Der Kindergarten Sankt Wilhelm in Oberschleißheim feierte Sankt Martin
Licht ins Dunkel bringen
Gut gerüstet war die kleine Nina (r.) beim Martinsumzug mit ihrer elektrisch illuminierten Laterne. Fotos: ms
Oberschleißheim · Am Nachmittag des 11. November, dem Fest des Heiligen Martin, regnete es in Oberschleißheim in Strömen.
Nicht gerade ideale Bedingungen für den traditionellen Martinsumzug des Kindergartens der Pfarrgemeinde Sankt Wilhelm. Denn geplant war am vergangenen Montag ein großer Umzug um das Schulgebäude zur Kirche St. Wilhelm.
Schließlich liefen seit Wochen die Vorbereitungen für den großen Tag auf Hochtouren, ein Höhepunkt im Jahreskreislauf eines jeden Kindergarten- und Schulkindes. Einmal die Woche übten die über 100 Kinder fleißig sämtliche Martinslieder, verzierten und buken Plätzchen, probten Theater, fertigten Kulissen, und natürlich nicht zu vergessen: Die fantasievollen Laternen!
Jedes Kind bastelte seit Anfang Oktober an seinem ganz persönlichen Martinslampion. »Wir suchen Laternen aus, wo Kinder möglichst viel malen können«, erzählt Kindergartenleiterin Jutta Schmidt. »Die Motive suchen sich die Kleinen nach Lust und Laune«.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Hexen, Schmetterlinge, Gespenster und natürlich Sterne, gestaltet aus Ton- und Pergamentpapier. Am Montag war dann die große Gelegenheit, die wunderbaren Lichtobjekte auszuführen. Der Dauerregen verzog sich pünktlich, und so füllte sich kurz vor 17 Uhr der Platz zwischen Kirche Sankt Wilhelm, Glockenturm und Kindergarten mit vielen Kindern, die mit ihren Kreationen um die Wette strahlten und aufgeregt mit ihren Laternen hin- und herwedelten.
Die mitgekommenen Eltern zückten Fotoapparat und Videokamera. Dann konnte es losgehen mit dem Martinsumzug. Hand in Hand stiefelten die Kindergartenkinder los, Fackelträger wiesen den Weg in der Dämmerung, aus Lautsprechern schallten Martinslieder, denn Jutta Schmidt, seit über zehn Jahren im Kindergarten St. Wilhelm und damit absolut erfahren, was den Martinsumzug angeht, wusste: »Es ist total schwierig, die Kinder draußen zum Singen zu bringen«. Beim Martinsspiel vor der Kirche sangen aber alle schön mit.
Drei Kindergartenkinder spielten die Geschichte vom Heiligen Martin. Auch das obligatorische Pferd wurde von einem Jungen dargestellt. In der Kirche führten dann die Vorschulkinder vor dem Altar das Spiel »Wie die Sonne in das Land Malon kam« auf, in dem die einzelgängerischen, misstrauischen Malonen hinter den hohen Bergen in stockfinsterer Nacht hausen.
Jeder der 34 Spieler hatte eine wichtige Aufgabe: als Sprecher, als Haus oder Berg. Doch dann kam Licht ins Dunkel, die Sonne ging hinter den Bergen auf. Und plötzlich wimmelte es nur so vor großen, bunten Blumen und Vögeln im nüchternen Kirchenraum und sorgte für heitere Stimmung, versüßt durch die am Schluss verteilten selbstgebackenen Plätzchen! ms
Artikel vom 13.11.2002Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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