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Am Wochenende ist zum 37. Mal die Weihnachts-Dult der Vaterunserkirche
(Fast) alles selbstgemacht
Bis zum Schluss werkelt Eleonore Schmid für die Oberföhringer Dult, doch das meiste ist schon fertig. Fotos: ms
Oberföhring · Die traditionelle Weihnachts-Dult der Oberföhringer Vaterunserkirche, die am Wochenende bereits zum 37. Mal am Fritz-Meyer-Weg 11 stattfindet, ist schon etwas ganz Besonderes.
Alles, was dort am Samstag und Sonntag verkauft wird, ist liebevoll und mit viel Zeitaufwand selbstgemacht. Das bedeutet für die engagierten Frauen der evangelischen Pfarrgemeinde das ganze Jahr über, an Weihnachten denken: Kräuter und Blumen sammeln, Gemüse einlegen oder Marmeladen einkochen für den Markt.
»Ringelblumensalbe mache ich im Juli«, erzählt Erika Runge, die im Sommer all die Ingredienzien sammelt, die sie für ihre Liköre oder Tees braucht, »quer durch den Garten«, wie sie erzählt. Ihr Rezept für Johanniskrautöl stammt z.B. noch von der Großmutter. Neben Schmid und Runge bieten noch viele andere Frauen selbstgemachte Feinheiten auf der Dult an. Bei Frau Neugebauer bekommt man Hausmacher-Senf nach altem Familienrezept.
Und die Oma von Familie Lachmann, erzählt Erika Runge, strickt das ganze Jahr über »tolle Socken«. Elisabeth Hofstetter ist bekannt für ihre Strohsterne, »reinste Kunstwerke«, wie Runge findet. Für jeden Geschmack und Geldbeutel ist etwas dabei: vom Christbaumschmuck über Strickwaren bis zu Büchern.
Der Flohmarkt bietet das eine oder andere Schnäppchen und auch am Eine-Welt-Stand kann man nette Kleinigkeiten erwerben – für sich selbst oder zum Verschenken. Das erste Mal können heuer alle beim Kerzenziehen mitmachen, eine vorweihnachtliche Tradition, die Gemeindemitglied Gerhard Hinrichsen aus der Schweiz importiert hat.
Und nicht zu vergessen: »Man kann sich einfach nett unterhalten, Leute treffen, sich Zeit nehmen für Gespräche bei Kaffee und Kuchen«, so Erika Runge. Ein Markt des Miteinanders im vorweihnachtlichen Getriebe. Und alle sind dabei: Die ganze Gemeinde arbeitet an den zwei Dult-Tagen intensiv zusammen.
»Alles ist selbstgemacht, das ist das Entscheidende«, findet Manfred Guggenberger vom Kirchenvorstand. Dabei kommen so tolle Dinge heraus, dass die kreativen Damen sich auch selbst eindecken. »Wir kaufen uns gegenseitig die Sachen ab«, gesteht Runge lachend, »weil wir oft so beigeistert sind vom Nachbarstand«.
»Wunderbar« findet Erika Runge z.B. die süßen Leckereien von Dult-Kollegin Eleonore Schmid, denn »da wird an Butter und guten Zutaten nicht gespart«, freut sie sich. Und sparen sollen auch die Besucher nicht, denn die Dult ist für einen guten Zweck. Abzüglich der Materialkosten kommt der Erlös nämlich vor allem »Brot für die Welt« zugute. Die Dult ist Samstag, 9 bis 13 und 14 bis 18 Uhr und Sonntag, 13 bis 17 Uhr. ms
Artikel vom 27.11.2002Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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