Patric Wolf, stellv. Sprecher der CSU-Fraktion im BA 12

Wer macht was im Stadtbezirk?

Engagiert sich für Umwelt und Verkehr: Patric Wolf. 	Foto: aw

Engagiert sich für Umwelt und Verkehr: Patric Wolf. Foto: aw

Die Schwabinger Seiten und das Münchner Zentrum stellen Ihnen im wöchentlichen Rhythmus Ihre Stadtteilpolitiker vor. Wer sind sie, was machen sie, was liegt ihnen am Herzen und wofür sind sie zuständig?

Schwabing-Freimann · Mit 28 Jahren ist der Jurastudent Patric Wolf zwar eines der jüngsten Mitglieder des Bezirksausschusses 12 Schwabing-Freimann, aber auch ein alteingesessenes: 1994 trat er in die CSU ein, zwei Jahre später wurde er Mitglied des BA 12. »Mein Ortsverband hat mich damals gefragt, ob ich für den BA kandidieren möchte. Da ich dem Viertel sehr verbunden bin, war es für mich eine große Ehre«. Inzwischen ist Wolf stellvertretender Sprecher der CSU-Fraktion und Mitglied im Unterausschuss Umwelt und Verkehr.

Und »auch im verflixten 7. Jahr macht die Arbeit viel Spaß«. Alexandra Wolfelsperger sprach für die Schwabinger Seiten/das Münchner Zentrum mit dem Stadtteilpolitiker.

Sie sind Mitglied des Unterausschusses Umwelt und Verkehr – einem typisch »Grünen-Ressort« – wie klappt die Zusammenarbeit?

Im zwischenmenschlichen Bereich sehr gut. Mit Bernhard Dufter von den Grünen (Vorsitzender des Unterausschusses, Anm. d. Red.) läuft es viel besser als mit seinem Vorgänger. Politisch natürlich nicht, da trennen uns manchmal Welten voneinander.

Zum Beispiel verfolgt die Mehrheit der Grünen eher eine regulierende Verkehrs- und Umweltpolitik – bei ihnen muss es für alles eine neue Regel geben. Wir hingegen sehen eher, dass man Erfolg durch Anreize schaffen kann. Man braucht menschenfreundlichere, flexiblere Anwendungen von Regularien. Bei der Baumschutzverordnung beispielsweise, kann man nicht paragraphengenau vorgehen, da muss man immer die Situation in Betracht ziehen.

Sie sind in der Alten Heide aufgewachsen und leben noch heute dort, fühlen Sie sich ein wenig als Vermittler zwischen Schwabing und Freimann? Ich fühle mich in den Grabenkämpfen eher unwohl und empfinde das als störend.

Schwabing-Freimann ist politisch eine Einheit, da muss man einfach in größeren Kategorien denken. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen beiden Bezirken, etwa in der Mentalität der Bevölkerung. Ich glaube aber, dass die Mehrheit der Freimanner Bürger keine Abspaltung von Schwabing möchte. Es ist immer nur eine Minderheit, die mit solchen Forderungen versucht, sich Gehör zu verschaffen und dann denken viele, das sei die Mehrheit.

Die CSU ist seit vielen Jahren Oppositionspartei im BA 12, wie sehen Sie die Zusammenarbeit mit Rot-Grün? Manchmal ist es schwierig. Die SPD und die Grünen denken immer sie könnten herrschen und walten. Beispielsweise werden wir zu manchen Veranstaltungen nicht eingeladen. Katastrophal war die Zusammenarbeit bis 1998 unter der Leitung von Axel Berg, der seinen BA-Vorsitz für seine Bundestagskandidatur gnadenlos instrumentalisierte. Die Stimmung war manchmal aggressiv, jetzt ist sie wesentlich besser, aber Nachwehen aus dieser Zeit reichen bis heute hinüber. Aber inzwischen ist es wirklich viel besser geworden.

Liegt das auch daran, dass mittlerweile viele neue Mitglieder dazu gekommen sind? Ja, aber die Führungsstruktur ist im BA immer noch die selbe. Das sind alles noch die Weggefährten vom Axel. Die haben sich jetzt aber beruhigt, schließlich haben sie ihr Ziel, den Axel in den Bundestag zu hieven, erreicht. Zu 80 bis 90% gebietet es bei allen Parteien jedoch die Logik, dass man Zusammenarbeitet.

Sie sind schon viele Jahre politisch aktiv, aber nach wie vor eines der jüngsten Mitglieder des BA 12. Müssen Sie sich da besonders behaupten? Am Anfang musste ich das schon. Da wurde mir mitunter über den Mund gefahren, mit der Begründung ‘der muss erst mal trocken hinter den Ohren werden‘. Aber mittlerweile kommt dieses Argument nicht mehr. Man hat mich akzeptiert und ich habe mich auch angepasst. Es war ein gegenseitiges aufeinander zu gehen, ich habe auf jeden Fall meinen Platz gefunden. aw

Sie erreichen Patric Wolf über die Geschäftsstelle des BA 12, Tal 13, 80331 München, Tel.: 2280-2666, Fax: 2280-2674 oder privat über mail@patric-wolf.de, Telefon 368 95 71.

Artikel vom 06.02.2003
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