Ein Jahr »Mobile Werkstatt Hasenbergl«

Helfende Hände

Hasenbergl · Es ist Freitag, frühmorgens und Jürgen N. ist auf dem Weg zu der »Mobilen Werkstatt Hasenbergl« im Caritas-Freiwilligen-Zentrum München Nord.

Er freut sich darauf, mit seinen Kollegen wie jeden Freitag zusammen zu kommen, um über die erledigten Reparaturen der abgelaufenen Woche zu berichten und die neu eingegangenen Aufträge zu verteilen. Bei dem Freitagstreffen steht am Beginn stets ein Erfahrungsaustausch über die durchgeführten Arbeiten, aufgetretene persönliche und sachliche Probleme, aber auch soziale Fragen sowie Sorgen und Nöte der »Auftraggeber«.

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Am 15. November 2003 bestand die »Mobile Werkstatt Hasenbergl« genau ein Jahr. Drei freiwillige Mitarbeiter des Zentrums haben damals zusammen mit einem hauptamtlichen Betreuer der Caritas die Mobile Werkstatt mit einer kleinen Feier ins Leben gerufen. Heute nach einem Jahr sind es schon neun Kollegen, die regelmäßig mitarbeiten. Weit über 150 Einsätze sind dabei zu verzeichnen.

Begonnen hatte das Ganze Anfang des Jahres 2002 mit einer Bewerbung bei dem Bundeswettbewerb »Start Sozial«. Die Idee der »Mobilen Werkstatt Hasenbergl« war es, sozial schwachen und wirtschaftlich benachteiligten Einzelpersonen oder Familien zu helfen, defekte Einrichtungs- und Haushaltsgegenstände wieder herzustellen, funktionsfähig zu machen oder bei nicht mehr lohnender Reparatur Ersatz zu beschaffen.

Das Projekt wurde in der zweiten Runde mit einem Preis und mit einem Startkapital ausgezeichnet. Manches hat sich seither verändert und ist gewachsen. Mit einem als Werkstatt umfunktionierten Kleinbus fahren die Freiwilligen regelmäßig durch den Münchner Norden, um bedürftigen Menschen zu helfen, Lampen aufzuhängen, tropfende Wasserhähne abzudichten, defekte elektrische Haushaltsgeräte instand zu setzen. Malerarbeiten durchzuführen und beschädigte oder zerbrochene Tische, Stühle und Schränke wieder herzurichten.

Ist etwas nicht mehr reparierbar, so wird versucht, eine Ersatzbeschaffung mit gebrauchten preiswerten Geräten zu organisieren, die alten defekten Geräte werden entsorgt und die neuen unentgeltlich installiert. Die Mobile Werkstatt trägt bei der momentanen Knappheit an öffentlichen Mitteln dazu bei, Ausgaben für neue Geräte und Haushaltsgegenstände zu verringern und bei den Betroffenen eine Bewusstseinsänderung zu erreichen, dass reparieren meist kostengünstiger und auch umweltschonender ist, als Neubeschaffung.

Bei Hausbesuchen bei in der Regel älteren bedürftigen Menschen, steht nicht allein die handwerkliche Arbeit im Vordergrund. Meist entsteht ein persönliches Gespräch, bei dem die Helfer Zuhörer für die Sorgen und Nöte dieser Menschen, für ihr Schicksal aber auch für ihre Hoffnungen werden.

Leider gibt es auch Wünsche und Hoffnungen, die seit dem Bestehen der Mobilen Werkstatt nicht in Erfüllung gegangen sind. Dabei ist an erster Stelle das Fehlen eines geeigneten Werkstattraums im Hasenbergl zu nennen.

Gegenwärtig ist die Mobile Werkstatt in einem Provisorium im Keller des Caritas-Freiwilligen-Zentrums in München-Freimann untergebracht.

Bei Interesse an einer Mitarbeit wenden sich Interessenten an das Caritas-Freiwilligen Zentrum München-Nord, Tel. 31 60 63 30.

Artikel vom 15.01.2004
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