München ehrt die WM-Mannschaften von 1954 und 1974

Für die Helden von damals

München 1954: Ein Trümmerhaufen. Trotzdem ist der Jubel über den WM-Erfolg riesengroß.	Foto: Stadt München / Bildarchiv

München 1954: Ein Trümmerhaufen. Trotzdem ist der Jubel über den WM-Erfolg riesengroß. Foto: Stadt München / Bildarchiv

Zentrum · »Rahn müsste schießen, Rahn schießt, und Tooor! Tooor!« Auch fünfzig Jahre nach dem ersten Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft durch eine deutsche Mannschaft, rufen diese Sätze aus der berühmt gewordenen Radioreportage von Herbert Zimmermann Gänsehaut und freudige Emotionen bei Zeitzeugen und deren Enkeln hervor.

Zum fünfzigsten Jahrestag des »Wunders von Bern« ehrt die Landeshauptstadt München die damalige Weltmeistermannschaft. Am Marienplatz wird im Juli ein riesiges Schwarzweißfoto aufgestellt.

Das Bild zeigt den noch vom Krieg deutlich gezeichneten Marienplatz, gesäumt von zehntausenden Münchnern. Sie alle lauschen den begeisterten Worten Zimmermanns, sie alle brechen, wie Millionen Menschen in ganz Deutschland, in einen unvergesslichen Jubeltaumel aus, als es schließlich heißt: »Deutschland ist Weltmeister!« Der WM-Gewinn 1954 gab der jungen Bundesrepublik nach dem verheerenden Weltkrieg wieder Selbstvertrauen, die Helden von Bern waren vielleicht das größte Symbol des Wirtschaftswunders.

Schon seit einigen Jahren hängt das Originalbild im Rathausgang vor dem Amtszimmer von OB Christian Ude: »Es löst immer wieder bei alten Münchnern nostalgische Erinnerungen und bei jüngeren Besuchern unglaubliches Staunen aus«, sagt Ude, der 1954 selbst erst sechs Jahre alt war. Jetzt soll das historische Bild aus dem Stadtarchiv größtmöglich vergrößert werden und den Münchnern ein Sinnbild sein für »die großen Leistungen der Aufbaujahre«.

Gleichzeitig mit dem Aufstellen des Bildes, werden am 6. und 7. Juli auch die anderen Fußballhelden, diesmal die »Helden von München« von 1974 geehrt: Franz Beckenbauer, Gerd Müller, Paul Breitner, Uli Hoeneß, Sepp Maier und »Katsche« Schwarzenbeck hießen vor bald 30 Jahren die Stützen der Weltmeistermannschaft 1974, die im eigenen Land stattfand. Sie bildeten den Münchner Block in der Mannschaft, und werden am 7. Juli zusammen mit den anderen Spielern im Rathaus empfangen. Abends feiert die Stadt München dann auf dem Marienplatz mit allen Bürgern.

Für die sportbegeisterten Münchner könnte das in diesem Jahr die einzige Möglichkeit sein, wirklichen Helden zuzujubeln – ob es der FC Bayern noch zur gewohnten Meisterschale schafft, ist ungewiss. Filippo Cataldo

Artikel vom 08.04.2004
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