KFZ-Markt / Autos Jobs / Stellenmarkt Rendezvous / Partner Fundgrube / Sonstiges Immobilien Mietangebote Mietgesuche Anzeige inserieren
Wochenblatt
SamstagsBlatt Münchener
Nord-Rundschau Bogenhausener
Anzeiger Landkreis-
Anzeiger Haidhausener
Anzeiger Moosacher
Anzeiger Schwabinger
Seiten Münchner
Zentrum Südost-
Kurier Harlachinger
Rundschau Kurier
Ebersberg Sempt-Kurier
Erding Mein
Ottobrunn Ober-
schleissheimer TSV 1860
München 12job
Magazin
Gewinnspiele Bayern · Neues vom "Kini" – Auf den Spuren König Ludwigs II. wandeln
Wir verlosen drei Exemplare von "111 Orte Ludwigs II., die man gesehen haben muss".
Weitere Gewinnspiele
„Haggard“ präsentieren ihr neues Weltbild in der Elserhalle
Sie bewegt sich doch!
Wenn Metal auf Mittelalter trifft: „Haggard“. Foto: VA
Wenn Krummhörner auf Death-Metal-Gitarren treffen, dann bewegt sie sich doch, die Erde: Eppur si muove! Haggard widmet sich auf der dritten CD der naturwissenschaftlich-philosophischen Zeitenwende von Galileo Galilei.
Ein ungewöhnliches Thema für Deathmetalbands. Aber genauso, wie Haggard den Cross-Over mit der Klassik des Mittelalters und der frühen Neuzeit eingeführt hat, gehen die Musiker auch ihre Themen an. Mit einem ganz eigenen Stil des opulenten Instrumentalepos und einer unverkennbaren Bühnenpräsenz. Und zwar sprichwörtlich: „So genau weiß wahrscheinlich keiner, wie viele wir bei Haggard sind“, überlegt Florian Bartl, Oboist und Lead-Instrument.
Und Haggard steht seit langer Zeit für Kontraste: Ein Instrumentenarsenal ausgehend von der ursprünglichen Metal-Combo „Gitarre-Baß-und-Schlagzeug“ über Oboe, Flöte, Klarinette, Krummhorn bis hin zu Geigen, Bratschen, Celli, Cembalo, Klavier und Schlagwerk. Ein Klangspektrum von klassischbarocken Instrumental- und Gesangparts über mittelalterliche Chorklänge bis hin zu den obligatorischen Metalgrunts. Dazu italienische, deutsche, lateinische und englische Texte.
„Eppur si muove“: Galilei (1564-1642) trat öffentlich für das kopernikanische System ein und damit dem geozentrischen Weltbild der katholischen Kirche entgegen. Er rettete sein Leben indem er seine Lehrsätze widerrief und verbrachte seinen Lebensabend unter Hausarrest – dort entstand sein Hauptwerk.
Eine Geschichte also, die unser heutiges Weltbild entscheidend verändert hat. Eine Zeit zwischen den Zeiten, voller Gegensätze, Bewegung, Dynamik. Haggard setzt diese Widersprüche und das Pathos Galileis in einzigartiger Weise um. Archaisch-düstere Metal-Klänge unterbrechen immer wieder die fast kunstvoll anmutenden Klassikparts.
Nie aber zerstören sie diese, immer stellen sie den erdenschweren Gegenpart dar zu den fast sphärischen Oboenläufen.
Ganz im Sinne Galileos „Ich glaube nur, was ich sehe!“ – Kommt, seht und hört am Pfingstmontag, 31. Mai 2004, um 20 Uhr, in der Georg-Elser-Halle. Einlass ist um 19 Uhr. Von Verena Hägler
Artikel vom 28.05.2004Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
Weiterlesen
- Münchner Wochenblatt / SamstagsBlatt (weitere Artikel)