Umweltreferent Lorenz stellt den Bürgern ein gutes Zeugnis aus

Fast im grünen Bereich

Joachim Lorenz – Münchner Umweltreferent – bezeugt den Bürgern hohes Umweltbewusstsein. Foto: LHM

Joachim Lorenz – Münchner Umweltreferent – bezeugt den Bürgern hohes Umweltbewusstsein. Foto: LHM

München ist vorbildlich im Einsatz für die Umwelt. Diesen Eindruck will zumindest der städtische Umweltreferent Joachim Lorenz (Grüne) den Lesern des „Umweltreports 2004/2005“ vermitteln. Von „viel Licht, aber auch Schatten“ in der städtischen Umweltpolitik spricht der Bund Naturschutz gegenüber dem SamstagBlatt und gibt sich damit etwas zurückhaltender.

Der nunmehr zweite Umweltreport ist seit dieser Woche erhältlich und berichtet über umweltpolitische Maßnahmen der Stadt München und zahlreicher privater Unternehmen.

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Besonders hebt Umweltreferent Lorenz die Energiepolitik der Stadt hervor und lobt die Bürger: „Die Münchnerinnen und Münchner sind vorbildlich beim Einsatz regenerativer Energien.“ Im Rahmen von „Bürgerbeteiligungsanlagen“ können Privatpersonen Anteile an einer Solaranlage erwerben und „von der sehr guten Einspeisevergütung von Solarstrom ins Netz profitieren“, erklärt Lorenz. Die Stadt leistet ihren Beitrag, indem sie eigene Dachflächen kostenlos zur Verfügung stellt.

Ergänzend zur Sonnenenergie setzt Lorenz auch auf Biomasse. Hier wird aus organischen Stoffen Energie gewonnen. Dazu gibt es in München bereits ein Pilotprojekt. Jetzt soll im Tierpark Hellabrunn eine zweite Anlage errichtet werden – sozusagen an der Quelle organischen Abfalls. „Damit wird Energie eingespart, werden CO2-Emissionen verringert und es werden Arbeitsplätze gesichert und geschaffen“, bilanziert der Grünen-Politiker.

Eine „erfreuliche Entwicklung“ nimmt auch das städtische Programm zur Energieeinsparung: Im vergangenen Jahr wurden 13 Prozent mehr Anträge auf Unterstützung energiesparender Maßnahmen gestellt als im Vorjahr. Neben diesem technischen Umweltschutz geht der Bericht auf den Naturschutz ein. Und Lorenz zieht auch hier ein positives Fazit: Isar-Renaturierung und Erhöhung der Wassermenge in der Isar werden als Highlights unterstrichen. Lorenz sieht die Zeit zu Ende gehen, „in der die Isar eine eintönige, eingetiefte Flussstrecke war“. Dieser durchweg positiven Bilanz der städtischen Umweltpolitik kann sich der Bund Naturschutz (BN) nur in Teilen anschließen. Martin Hänsel, stellvertretender Geschäftsführer des BN München, lobt zwar die „Pilotprojekte in der Energiepolitik“. Allerdings dürfe sich München „nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen“. Aufgrund der hohen Sonnenscheindauer sei in der Solarenergiegewinnung noch einiges mehr möglich. „Am wichtigsten ist aber immer noch die Energievermeidung.“

Sehr erfreut zeigt sich Hänsel über die Isar-Renaturierung. „München ist in diesem Bereich jetzt wesentlich attraktiver. Deshalb fahren jetzt auch weniger Münchner zur Erholung raus aufs Land.“ Das schone die Umwelt. Defizite sieht der Bund Naturschutz dagegen in der Vernetzung städtischer Grünflächen und der Verkehrspolitik. „Hier fehlen nachhaltige Konzepte“, kritisiert Hänsel.

Interessierte Bürger erhalten den Umweltreport kostenlos, beispielsweise in der Stadt-Information am Marienplatz.

Artikel vom 05.08.2004
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