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Feuerwehrseelsorger Torben Schultes hilft, wenn es bei Kollegen seelisch brennt
Im Dienste der Kollegen
Unterschleißheim· Wenn es brennt, dann kommt die Feuerwehr. Das klingt zunächst einmal ganz einfach. Doch so mancher Einsatz kann unter Umständen – auch für die Feuerwehrleute selbst – zur Qual werden: »Vor allem wenn Kinder betroffen sind, oder es viele Tote gibt, brauchen selbst Feuerwehrmänner Hilfe«, berichtet Siegfrid Obermeier aus seiner langjährigen Erfahrung als Feuerwehrmann in Unterschleißheim.
Dann tritt Torben Schultes auf den Plan. Er ist einer von zwei sogenannten »Feuerwehrseelsorgern« im Landkreis München: »Zu meinen Hauptaufgaben gehört es, Kollegen zu helfen, die Bilder die sie am Einsatzort gesehen haben, an den rechten Ort zu rücken«, erklärt der evangelische Diakon.
Dabei versucht er ruhige Orte zu finden, an denen er mit seinen Kameraden über das Erlebte sprechen kann: »Doch manchmal passiert das schon im Einsatzwagen auf dem Rückweg«. Denn auch Schultes musste vorher die Ausbildung zum Feuerwehrmann durchlaufen. Seit 2001 steht er im Dienst der Feuerwehr Unterschleißheim und leistet neben der »Hilfe von Kameraden für Kameraden« auch seinen normalen Feuerwehrdienst.
Dabei muss er als Seelsorger manchmal eher unliebsame Aufgaben übernehmen: »Wenn kein Pfarrer da ist, muss der Feuerwehrseelsorger eine Todesnachricht überbringen«, schildert Obermeier die Aufgabenfülle seines Kollegen. »Erst letztens sind zwei Menschen auf der A 99 in ihrem Auto verbrannt und da kein Pfarrer in Unterföhring Zeit hatte, musste ich die Angehörigen benachrichtigen«, bedauert er.
Doch schon die Betreuung einer Familie, die ihre gesamte Wohnungseinrichtung verloren hat, kann schwierig sein: »Diese Menschen stehen vor dem Nichts. Die Bilder haben sich in die Seele eingebrannt«, erklärt er. Es gibt also enormen Gesprächsbedarf und da es im Moment lediglich zwei Feuerwehrseelsorger gibt, hat er auch Einiges zu tun: »Wir befinden uns in der Aufbauphase und bilden derzeit neue Seelsorger aus«, erklärt er und hofft so auf baldige Entlastung. Bis jetzt allerdings, muss er sich alleine um den Internet-Service der Freiwilligen Feuerwehr kümmern.
Dort können Rat-Suchende mit Problemen, per Email mit Schultes Kontakt aufnehmen: »Ich versuche alle Anfragen zu beantworten, doch es gibt immer wieder Leute, die mir zum Spaß erfundene Probleme schildern. Das ist ärgerlich, denn ich nehme mir wirklich Zeit dafür.« Wer sich also unter seelsorge@ffu.de an Schultes wendet, sollte es ernst meinen - denn er tut es auch. ks
Artikel vom 05.10.2004Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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