29-jähriger Niederländer sorgt für den größten Drogenfund im Raum München

31 Kilo Heroin im Gepäck

So sehen also 31 Kilogramm Heroin aus. Fahnder waren eigentlich auf der Suche nach Autoknackern – doch dann fanden sie den Stoff verpackt in 62 Paketen zu je 500 Gramm im Kofferraum eines holländischen VW Polo.	Foto: Polizei

So sehen also 31 Kilogramm Heroin aus. Fahnder waren eigentlich auf der Suche nach Autoknackern – doch dann fanden sie den Stoff verpackt in 62 Paketen zu je 500 Gramm im Kofferraum eines holländischen VW Polo. Foto: Polizei

Fürholzen · Kleines »Klick« – große Überraschung. Die Polizisten der PI Oberschleißheim und der Bereitschaftspolizei dürften nicht schlecht gestaunt haben, als sie den Kofferraum des holländischen VW Polo am Rasthof Fürholzen öffnen ließen.

Der Fahrer, ein 29-jähriger Niederländer türkischer Abstammung, hatte darin nämlich stattliche 31 Kilogramm Heroin versteckt, als er den Fahndern ins Netz ging – der größte Rauschgiftfund im Großraum München in diesem Jahr.

Dabei waren die Beamten in der Nacht von Freitag auf Samstag, 24. und 25. November, eigentlich in ganz anderer Mission unterwegs. Wegen wiederholter Autoaufbrüche in Tiefgaragen hielten Beamte aus verschiedenen Präsidien im Rahmen eines groß angelegten Fahndungskonzeptes gemeinsam Ausschau nach Verdächtigen.

Da fiel den Polizisten um drei Uhr morgens ein VW Polo mit holländischem Kennzeichen auf, der scheinbar ziellos durch das Gewerbegebiet Lohhof irrte. Eine viertel Stunde lang tingelte der Fahrer umher bis er schließlich Richtung Autobahn abbog. Die Polizisten folgten dem 29-Jährigen, der sich bis dahin auffällig genug verhalten hatte, auf die Autobahn und stellten den Niederländer schließlich am Rasthof Fürholzen.

Im Laufe dieser Kontrolle musste der Fahrer auch den Kofferraum öffnen und gab damit das Versteck für seine verbotene Fracht preis. In zwei Reisetaschen verpackt lagen da insgesamt 62 Pakete zu je 500 Gramm Heroin. »Das entspricht einem Marktwerk von fast sechs Millionen Euro«, erklärte Polizeisprecher Martin Winkler der Münchener Nord-Rundschau.

Nach Amsterdam sollte der Stoff geschafft werden, gab der festgenommene Fahrer noch an. Auch dass ihm die »heiße Fracht« von einem LKW-Fahrer im Gewerbegebiet Unterschleißheim überreicht worden war räumte der Drogenkurier zunächst noch ein. »Inzwischen schweigt der Beschuldigte zum Tatgeschehen«, gibt Winkler an. Demnach habe der 29-Jährige auch seine Verwicklung als Kurierfahrer in einer späteren Vernehmung wieder dementiert. Bei einer ersten Befragung erzählte der Fahrer den Beamten noch, für den Rauschgifttransport 10.000 Euro Honorar bekommen zu haben.

Nun drohen ihm bis zu 15 Jahre Haft, denn »wir sprechen da schon von einem Verbrechen«. Immerhin sei dies der größte Drogenfund im Großraum München in diesem Jahr, bestätigte Winkler. Die Fahndung nach dem LKW-Fahrer, der den Stoff offenbar aus dem Balkan nach München schmuggelte, verlief bislang erfolglos. LKA und Zoll ermitteln. Gerald Feind

Artikel vom 08.12.2004
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