Sternsinger wieder unterwegs

München · Die durch ein Seebeben in Südostasien ausgelöste Flutwelle, die Tausende von Menschen in mehreren Ländern in den Tod riss, hat der jetzt anlaufende Sternsingeraktion in Deutschland eine tragische Aktualität gegeben.

Die Aktion, die noch bis zum Dreikönigstag, 6. Januar, in allen 27 katholischen deutschen Diözesen durchgeführt wird, rückt unter dem Motto »Kinder haben eine Stimme!« besonders die Kinder aus Thailand in den Mittelpunkt, eines der von der Flutwelle am meisten betroffenen Länder.

Überall werden die Sternsinger für ihre Sammelaktion von Haus zu Haus und von Wohnung zu Wohnung kirchlich ausgesendet. Für die Erzdiözese München und Freising wird der Münchner Weihbischof Engelbert Siebler die Sternsinger am kommenden Donnerstag, 30. Dezember, um 10.30 Uhr in der Kirche der Pfarrei Frieden Christi im Münchner Olympiadorf (Helene-Mayer-Ring 23) bei einem Wortgottesdienst aussenden. Etwa 400 Buben und Mädchen aus der Erzdiözese, vor allem aus München und der Region, werden in den malerischen Gewändern der »Heiligen Drei Könige« daran teilnehmen.

Mit dem Dreikönigstag, dem Fest der Erscheinung des Herrn, am 6. Januar verbindet sich seit dem Mittelalter der Brauch des Sternsingens, der in Bayern besonders bodenständig ist. Er basiert auf dem Evangelium des Festtages, in dem der Evangelist Matthäus über Magier aus dem Osten berichtet, die nach dem Stand der Sterne die Geburt eines Königs erwarteten und von einem Stern nach Bethlehem geführt wurden. Sie brachten dem Jesukind Gold, Weihrauch und Myrrhe als Geschenke.

Erstmals werden die Namen der Magier-Könige im 9. Jahrhundert genannt: Casper, Melchior und Balthasar. Verbunden mit dem Fest ist auch die Weihe von Häusern und Wohnungen mit eigens geweihtem Dreikönigswasser. Mit geweihter Kreide wird die neue Jahreszahl mit den Großbuchstaben C+M+B an die Türen geschrieben, den Kürzeln für den Segensspruch: Christus Mansionem Benedicat, Christus segne dieses Haus.

Artikel vom 29.12.2004
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