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Duftgeschichte(n) der Bergwelt im Alpinen Museum
Praterinsel · Bibergeil und Erbswurstsuppe
Inbegriff idyllischer Alpenkulisse und gesunder, würziger Landluft: die Kuh. Foto: Getty Images
Praterinsel · Als Raumspray, im Weichspüler, in manchem Auto als Duftbäumchen, die lila Kuh oder die Alpenmilch in der emailblauen Packung – die Aromen und die Atmosphäre der Bergwelt spielen bis heute in der Welt der Konsumgüter eine wichtige Rolle.
Duftstoffe von Flechten, Moosen, Tannenzapfen, Heublumen oder sogar der seltene Duft des Bibergeils werden als Essenz oder künstlich nachgeahmt für zahlreiche Produkte verwendet. Grund genug für das Alpine Museum, Praterinsel 5, ab Donnerstag, 17. März, den Berggerüchen und seiner Kulturgeschichte eine eigene Ausstellung zu widmen. Mehr als 50 verschiedene Düfte machen »Mit der Nase in die Berge. Alpine Duftgeschichte(n)« zu einem einmaligen Erlebnis.
Zusammen mit zahlreichen Bildern und Objekten sowie historischen und aktuellen Werbemitteln haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, Geschichte und Gegenwart der Alpenwelt von einer ganz neuen Seite kennen zu lernen. Waren es ursprünglich die Gerüche der Wildnis und der Almwirtschaft, brachte spätestens um 1800 die vornehme touristische Gesellschaft neue Düfte in die Alpen: Puder und Patchouliparfüm der Damen oder »Russisch Leder« der Herren.
Gleichzeitig wurden dann die Alpendüfte Mode: Bergblütenseifen oder ein »Eau de Reichenhall« erzählen davon.
Schon früh wurde den Alpen und ihren Düften eine heilende Wirkung nachgesagt. Bald boomten Kurorte wie Davos oder Bad Gastein. Molke von Gebirgskühen, Pflanzenextrakte oder ein stark riechendes Erdöl standen auf dem Wellnessprogramm des beginnenden 20. Jahrhunderts. Später brachten die Bergsportler ihre eigene Duftnote mit: die von überfüllten Matratzenlagern, Erbswurstsuppe und durchnässter Kleidung.
Zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm für Kinder und Erwachsene. Am Sonntag, 20. März, 15 Uhr, führt der Ausstellungsmacher Beat Gugger durch die Schau und erzählt von seinen Recherchen. Daneben bietet die Museumspädagogik einen »Riechkurs« für Kinder an. Weitere Infos unter 21 12 24-0.
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags 13 bis 18 Uhr, samstags und sonntags 11 bis 18 Uhr zu sehen. Karfreitag ist das Haus geschlossen.
Artikel vom 15.03.2005Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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