Großer Andrang trotz Schneemassen: Bürgerversammlung in Berg am Laim

Berg am Laim · Weniger Autos, mehr Grün

Stühle schleppen hieß es unter anderem für BA-Chef Josef Koch (vorn) zu Beginn der diesjährigen Bürgerversammlung für Berg am Laim. 	Foto: em

Stühle schleppen hieß es unter anderem für BA-Chef Josef Koch (vorn) zu Beginn der diesjährigen Bürgerversammlung für Berg am Laim. Foto: em

Berg am Laim · Schneematsch, Riesenpfützen und rutschige Eisplatten konnten die Berg am Laimer am letzten Donnerstag nicht davon abhalten, dabei zu sein, als es um ihren Stadtteil ging: Fast 200 Interessierte kamen zur Bürgerversammlung des 14. Stadtbezirks in das Vereinshaus des ESV in der Baumkirchner Straße.

Zunächst stellte Bürgermeister Hep Monatzeder seinen alten Heimat-Stadtteil vor – mit einem ausführlichen Exkurs zur finanziellen Situation der Stadt München insgesamt. Als neue Möglichkeit, etwas im eigenen Viertel zu bewegen, empfahl er den im Januar eröffneten Stadtteilladen »kpp4« – prägnantes Kürzel für die Adresse am Karl-Preis-Platz 4. Das Quartier westlich des Innsbrucker Rings soll als Sanierungsgebiet zu einer vorbildlich »Sozialen Stadt« entwickelt werden. Im »kpp4« kann man sich dazu aus erster Hand informieren – und einmischen. Denn hier werden die entsprechenden Initiativen koordiniert.

Gewohnt kämpferisch setzte anschließend Josef Koch, der Vorsitzende des Bezirksausschusses, seine eigenen Schwerpunkte: Kultfabrik und Optimolwerke, Treffpunkte und soziale Einrichtungen für die verschiedenen Altersgruppen, weniger Autos und mehr Grün. Bayerisch-deftig äußerte sich Koch besonders über die Betreiber der Optimolwerke, die, noch ohne Baugenehmigung, bereits ihr Gelände ausbauen würden. Vehement sprach sich der BA-Vorsitzende gegen eine weitere Vertragsverlängerung für die ansässigen Clubs aus, die seiner Meinung nach aus dem Provisorium endgültig eine Dauereinrichtung machen würde, mit erheblichen Belästigungen der Nachbarn. Koch möchte auf dem ehemaligen Pfannigelände lieber eine Mischung aus Gewerbe, Wohnen und familienfreundlichen Freizeitangeboten entstehen lassen – mit hörbarer Zustimmung der Anwohner.

Viele Anträge und Anfragen der Besucher bezogen sich auf spezielle Anforderungen an den Bus- und den allgemeinen Verkehr. Thomas Ostermaier vom Kreisverwaltungsreferat und Wolfgang Weiß, bei der MVG unter anderem für die Busplanung im Münchner Osten zuständig, hörten aufmerksam zu. Mit ihren Antworten machten sie deutlich, dass ein Entgegenkommen an einer Stelle anderswo meistens neue Probleme schaffe. Gute Nachrichten gibt es aber besonders für die Fahrgäste der Linie 146: Die Haltestelle an der Schlüsselberg-/ Ecke Altöttinger Straße komme, sobald das Bauen vom Wetter her möglich sei. Wie Weiß dem »Haidhausener Anzeiger« auf Nachfrage versicherte, sucht die MVG auch für den auf der Versammlung geforderten zusätzlichen Halt »Schwanhildenstraße« an der Truderinger Straße nach einer Möglichkeit, obwohl die Bauarbeiten dort umfangreicher wären.

Außer Forderungen gab es auch Anerkennung für die Mitarbeiter der Stadt: Gerhard Mucha verband seinen mit Mehrheit angenommenen Antrag, den Behindertenverband München weiter kostenlos in den Sporthallen der Stadt trainieren zu lassen, mit dem Dank an die Helfer, die die Straßen, Gehwege und Trambahnlinien immer wieder freischaufeln. Und auch dafür gab es Applaus. Eva Mäkler

Artikel vom 14.03.2006
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