Ganztagsbetreuung an der Hauptschule Johann-Schmid-Straße feiert Jubiläum

Unterschleißheim · 25 Jahre voraus gedacht

Jubilare und Gratulanten: Die AWO-Ganztagsbetreuung und die Schulsozialarbeit an der Hauptschule Johann-Schmid-Straße feiern derzeit Jubiläum.

Jubilare und Gratulanten: Die AWO-Ganztagsbetreuung und die Schulsozialarbeit an der Hauptschule Johann-Schmid-Straße feiern derzeit Jubiläum.

Unterschleißheim · Sie erinnert sich noch gut an die ersten Suppentöpfe und ihr war damals schon klar: »Der Bedarf steigt weiter.« Als Margaritha Schmölzer, Leiterin der Ganztagsbetreuung an der Hauptschule an der Johann-Schmid-Straße, am vergangenen Montag in ihrem Statement zum 25-jährigen Jubiläum der Einrichtung zurückblickte, fühlte man sich unweigerlich an aktuelle Debatten erinnert: »Das Ziel ist die absolute Chancengleichheit aller Schüler.«

Was klingt wie eine der vielen Parolen seit Bekanntwerden sozialer Missstände an Schulen, wirkt aus Schmölzers Munde gleich viel authentischer. Immerhin war auch sie es, die jenem Credo bereits vor 25 Jahren folgte und mit Handzetteln vor der Schule – auf dem Schulgelände durfte sie damals nicht werben – auf die AWO-Hausaufgabenhilfe am Nachmittag hinwies.

Aktuelle Ereignisse aber auch die gesellschaftliche Entwicklung bestätigten die wegweisende Initiative in Unterschleißheim. Was Bürgermeister Rolf Zeitler in seiner Jubiläumsrede am Montag nur mit leisen Tönen anschnitt brachte Hauptschul-Rektor Peter Thiele deftig auf den Punkt: »Fehlende Integration, fehlende Perspektiven, sprachliche Mängel, Missbrauch von Handys und Gewalt an Schulen sind Probleme, die von der Gesellschaft mitverschuldet sind und eine Ganztagsschulbetreuung notwendig machen.«

So wuchs in Unterschleißheim über die Jahre ein Pilotprojekt heran. Ab 1993 war die Hausaufgabenbetreuung unter Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt in der Hauptschule untergebracht und inzwischen findet das Angebot der 2001 zur Ganztagsbetreuung aufgewerteten Initiative um die Ecke im Haus der Vereine statt. »Heute haben sozial präventive Angebote an Schulen mehr Bedeutung denn je«, hob Schmölzer hervor. Seit fünf Jahren – auch die Schulsozialarbeit feierte am Montag Jubiläum – finden neben Mittagsverpflegung, Hausaufgabenhilfe und Freizeitaktivitäten auch individuelle Krisenbetreuung statt. Sozialarbeiterin Michaela Bauer, seit September 2005 an der Hauptschule Johann-Schmid-Straße tätig, will »den Kindern auch Lebensorientierung vermitteln«. Damit wird das Ziel »Gleichberechtigung« erweitert um »Sozialisierung« – ein laut Thiele unumgänglicher Schritt, »wenn Eltern ihre Erziehungsarbeit zunehmend nicht mehr leisten können oder wollen.« Ein aktuelles Projekt zur Gewaltprävention in Kooperation mit Jugendamt und der Polizei setzt da bereits an.

Während weiter neue Projekte gestrickt, Vernetzung vorangetrieben und das nächste Jubiläum zielsicher angesteuert werden – der Topf in der Küche der Ganztagsbetreuung ist und bleibt Garant für einen abwechslungsreichen Mittagstisch für die Schüler. Gerald Feind

Artikel vom 25.04.2006
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