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Neues zur 1000-Jahr-Feier in Ramersdorf: Bürgerversammlung am 4. Mai
Ramersdorf · Groß gefeiert wird 2008
Ab dem 14. Jahrhundert entwickelte sich Ramersdorf durch seine Kirche, eine der zwei ältesten in Bayern, zu einem beliebten Wallfahrtsort. Foto: Archiv
Ramersdorf · Von der Ansiedlung der Richter-Familie Rumolt im neunten Jahrhundert über das Bauerndorf mit 15 Häusern im Jahr 1832 bis zum von Einfallstraßen und Autobahnzubringern zerpflügten städtischem Wohn- und Industrieviertel mit 34.000 Bewohnern. Ramersdorf gibt es dieses Jahr bereits 1000 Jahre – auch wenn man den alten Ortskern mit dem Zwiebelkirchturm von Maria Ramersdorf gerade mal im Vorbeirauschen erahnen kann.
Trotz des stattlichen Ereignisses findet vom 6. bis 8. Oktober eine vergleichsweise kleine Feier statt, die derzeit von einer vom Kulturreferat beauftragten Agentur organisiert wird. 40 Veranstaltungsideen aus dem Stadtteil sind eingegangen, die derzeit gesichtet werden. Besser als gar nix.
Fast hätte es nämlich gar kein Fest gegeben. Trotz anfänglicher guter Zusammenarbeit und dem gemeinsamen Willen, eine Superfeier hinzulegen, konnten sich der Bezirksausschuss Ramersdorf, der »Kulturkreis Ramersdorf« und der »Festring Ramersdorf« irgendwie nicht auf eine gemeinsame Linie einigen. Es habe diverse Kommunikations-, Kompetenz- und Abstimmungsprobleme gegeben, erzählt Roland Fischer, Vorsitzender des »Festring Ramersdorf«, in dem diverse Vereine vereint sind. »Wir haben übrigens erst entdeckt, dass Ramersdorf dieses Jahr sein 1000-Jähriges feiern kann, wenn auch zufällig, sonst wär das ja total untergegangen«, sagt Fischer. Die Diskussionen eskalierten dann soweit, so Fischer, dass BA-Mitglied Bernhard Hartard nach Kritik an BA-Chef Klaus Bode aus dem BA zurücktrat.
»Der Festkreis hatte gute Ideen und Tatkraft, wollte aber nicht die Verantwortung und die Kosten tragen«, sagt Erwin Bohlig, Vorsitzender des Kulturkreises Ramersdorf-Perlach und Kulturausschussvorsitzender im Bezirksausschuss.
Aus seiner Erfahrung als Kulturkreis-Veranstalter weiß er: »Ohne eine gute Buchführung ist ein Zehntagefest, das wie ein Kleinbetrieb funktioniert, nicht machbar.« Dass aus einem zehntägigen Superfest nun nur drei Tage geworden sind, finden alle beteiligten Parteien zwar schade, lassen sich aber davon nicht entmutigen.
Der »Festring« plant ab Ende Mai einige Aktionen, Führungen, Ausstellungen und Konzerte, die aber keine Konkurrenz zu der Feier im Oktober sein soll, wie Fischer betont. Das Programm soll unter anderem im Stadtteilladen »kkp 4« am Karl-Preis-Platz 4 ausliegen.
Bohlig setzt auf einen besonderen Umstand, der den Ramersdorfern Spielraum gibt, innerhalb von knapp 20 Jahren eine ordentliche Party hinzubekommen. Schriftlich wird der Ort als »ad Rumoltesdorf«, Dorf der Familie Rumolt, nämlich erstmals in einer Urkunde erwähnt, die auf das Jahr 1006 bis 1022 datiert ist. Darin ist ein Gebietstausch zwischen dem Bischof Egilbert von Freising und einem Edlen Aripo bezeugt. Aripo erhielt dabei unter anderem die Kirche von Ramersdorf und etliche Leibeigene aus dem Ort. Ein Höhepunkt des Jubiläums steht auf jeden Fall fest: »2008 wird im Rahmen der Stadtteilwoche in Ramersdorf wirklich groß gefeiert.«
Die Feierlichkeiten zu 1000 Jahre Ramersdorf sind auch eines der Themen der Bürgerversammlung für den 16. Stadtbezirk, Bezirksteil Ramersdorf, am kommenden Donnerstag, 4. Mai. Beginn ist um 19 Uhr im Gemeindesaal der Pfarrei Verklärung Christi, Adam-Berg-Straße 42. Von 18 bis 19 Uhr stehen Vertreter der Verwaltung, der MVG, der Polizei und des Bezirksausschusses Rede und Antwort. Michaela Schmid
Artikel vom 25.04.2006Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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