Das »Haus der Generationen« wird die Unabhängigkeit von Senioren fördern

Maxvorstadt · Alt werden, jung bleiben

An der Gabelsbergerstraße 55 wird ein ASZ gebaut, in dem Senioren der Maxvorstadt Hilfe finden, um weiterhin unabhängig in ihren eigenen vier Wänden wohnen zu können. Fotos: ras/Pixelquelle

An der Gabelsbergerstraße 55 wird ein ASZ gebaut, in dem Senioren der Maxvorstadt Hilfe finden, um weiterhin unabhängig in ihren eigenen vier Wänden wohnen zu können. Fotos: ras/Pixelquelle

Maxvorstadt · Die Diskussion des Stadtrats über eine bessere Betreuung von Senioren hat ein beinahe biblisches Alter erreicht. Und biblisch ist auch die Zahl der Senioren in München: Zurzeit gibt es rund 331.000 Münchner, die über 60 Jahre alt sind – das sind 23 Prozent aller Münchner.

Endlich kümmert sich die Stadt daher unter anderem um eine bessere Unterstützung der älteren Bewohner der Maxvorstadt: Nach Plänen des Sozialreferats soll bis Mitte 2008 ein mehrgeschossiges Gebäude an der Gabelsbergerstraße 55 entstehen, das ein Alten- und Servicezentrum (ASZ) beherbergt. Die Besonderheit: Hier wird auch eine Kindertagesstätte untergebracht. Und: Im Haus soll speziell auf die Bedürfnisse von Migranten eingegangen werden.

Wo derzeit das baufällige Flachdach-Gebäude einer ehemaligen naturwissenschaftlichen Buchhandlung steht, soll schon bald das »Haus der Generationen« wachsen, in seinem Erdgeschoss sowie im ersten Stock sollen das ASZ sowie eine Kindertagesstätte eingerichtet werden. Jung und alt unter einem Dach – der Aspekt gefällt Eva-Maria Huber von der Fachstelle Alten- und Servicezentren des Münchner Sozialreferats besonders: »Dieses Nebeneinander von älteren Menschen und Kleinkindern kann zu einer Belebung führen. Wir wollen im Haus buchstäblich die Generationen zusammenführen.«

Aber auch einem anderen Gedanken soll Rechnung getragen werden: Da die Zahl der älteren Migranten in der Maxvorstadt wächst, Anlaufstellen für diese Personengruppe aber kaum gegeben sind, will die Stadt diese Lücke schließen. »Diese Zielgruppe zu erreichen, ist uns wichtig«, betont Huber. Den Ausländern soll dabei geholfen werden, ihren Lebensalltag zu bewältigen und sich in das Viertel zu integrieren. Das kann in Form von Begleitgängen zu Behörden geschehen – aber auch die Organisation eines speziellen Kulturprogramms, das auf die Situation der im Viertel lebenden Ausländer zugeschnitten ist, beinhalten.

Auch die Zielrichtung in der Seniorenarbeit ist vorgegeben: So soll es Huber zufolge nicht darum gehen, die Senioren, die das Haus aufsuchen, von der Umwelt abzuschotten, wie es in den 70er- und 80er-Jahren üblich war. Angestrebt ist vielmehr der »Weg nach draußen« – umfassende Hilfestellungen also, die den Senioren ermöglichen, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu wohnen. »Wir wollen uns an ältere Menschen wenden, die mit persönlichen, sozialen, gesundheitlichen oder psychischen Problemen belastet sind.« Aber es soll im »Haus der Generationen« auch Betreuungsangebote für schwerwiegende Fälle wie Demenzkranke geben.

Wie in den anderen 28 Münchner Alten- und Service-Zentren wird die Belegschaft aus 2,5 sozialpädagogischen Fachkräften sowie je einer halben Planstelle für eine Verwaltungs- und eine Reinigungskraft bestehen. Baubeginn ist voraussichtlich im September 2006, fertiggestellt soll das Gebäude spätestens im Mai 2008 sein. Rafael Sala

Artikel vom 25.07.2006
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