Neonazi-Umzug und Gegendemos in der Innenstadt

Münchner Zentrum · Kundgebungen friedlich

Münchner Zentrum · Mehr als 1.000 Polizisten standen am Samstag, 19. August, in der Innenstadt ein paar hundert Demonstranten gegenüber. Anlass war ein Aufzug der rechtsextremen NPD Bayern. Zur Auftaktkundgebung am Stachus fanden sich mit 120 Teilnehmern weit weniger Teilnehmer aus dem rechten Lager ein, als vom Veranstalter angemeldet.

Ihnen gegenüber standen an den Absperrungen 200 Gegendemonstranten aus dem linken Spektrum. Gegen 14 Uhr setzte sich der Aufzug durch die Sonnenstraße über den Altstadtring Süd sowie das Glockenbachviertel in Bewegung. Hierbei wurden mehrfach Gegenstände – darunter auch Flaschen – von linken Gegendemonstranten geworfen, weshalb es zu mehreren Festnahmen wegen gefährlicher Körperverletzung kam.

Bei der Schlusskundgebung in der Maximilianstraße war die Versammlung auf 130 rechte Teilnehmer und bis zu 600 Gegendemonstranten, davon etwa 400 Autonome, angewachsen. Nachdem aus dem Lager der Linksextremisten mehrere Flaschen gegen die rechten Demonstranten geworfen wurden, beendete NPD-Versammlungsleiter Roland Wuttke die Kundgebung. Gleichzeitig meldete er eine Eilversammlung mit dem Thema »Gegen Polizeiwillkür und staatliche Repression« an, weil er sich von der Polizei nicht ausreichend geschützt gefühlt hatte.

Nach Rücksprache mit dem Polizeieinsatzleiter fand dann eine Eilversammlung an Ort und Stelle statt, und war nach einem Redebeitrag um 17.20 Uhr beendet. Die angemeldeten Gegenveranstaltungen am Marienplatz (»München ist bunt – nicht braun«) und am Sendlinger-Tor-Platz (»Kein Raum für Nazis«) mit 500 Menschen verliefen ohne Vorfälle. Während des Aufzuges der rechten Demonstranten musste der Zugweg zeitweise für den Straßen- und Trambahnverkehr gesperrt werden. Größere Behinderungen blieben jedoch wegen der Verkehrshinweise im Vorfeld aus.

Artikel vom 23.08.2006
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