Judo-Kämpfer der SF Harteck/ HPCA-Gruppe fahren als Favoriten zur Olympiade

Am Hart · »Spaß, Spaß... und Siege!«

Das Judo-Team der HPCA-Judogruppe mit ihrem Trainer Alwin Brenner (hinten links) kämpft derzeit bei den olympischen Spielen in Berlin um Medaillen. Foto: gf

Das Judo-Team der HPCA-Judogruppe mit ihrem Trainer Alwin Brenner (hinten links) kämpft derzeit bei den olympischen Spielen in Berlin um Medaillen. Foto: gf

Am Hart · Bei allem Ehrgeiz – unfaire Griffe sind ihnen völlig fremd. Auch wenn die Judo-Kämpfer des Kooperationsprojekts der Sportfreunde Harteck und des HPCA als Favoriten gelten bei den nationalen Olympischen Spielen der Menschen mit Behinderung, die derzeit in Berlin stattfinden – statt Gold, Silber und Bronze ist es vor allem eines, was für die jungen Sportler zählt.

»Der Olympische Gedanke ist wichtiger als alles andere«, fasst Judo-Trainer Alwin Brenner für sein Team zusammen.Insgesamt zwölf Münchner Kämpfer treten derzeit bei den »National Games« in der Hauptstadt an.

Vier Kämpfer starten in jeder Kategorie: 1 für wenig Behinderte, die auch mit Nichtbehinderten mithalten können, 2 für Sportler, die deutliche technische Grenzen aufweisen und 3 für jene, die Judo aufgrund ihrer Behinderung in »einer eher spielerischen Form begreifen«, erklärt Brenner. Welche Teilnehmer schließlich in welcher Kategorie antreten, entschied sich beim Abschlusstraining am gestrigen Dienstag. »Da kommen alle Trainer in einer offenen Runde zusammen und tauschen sich über die Stärken und Schwächen der einzelnen Sportler aus.« Was im hochgetrimmten Leistungssport undenkbar, ist im Behindertensport durchaus üblich, denn »man kennt sich ja schon seit Jahren«. Letztlich gehe es gerade bei den Olympischen Spielen nicht allein um sportliche Triumphe, sondern auch um schöne Wettkämpfe.

Das sieht auch der 40-jährige Christian so, der dem Behindertensport schon seit Jahren treu ist und bereits in Frankfurt und Berlin Medaillen einheimsen konnte: »Das Schönste ist, wenn man in der Nähe der Olympischen Flamme stehen darf!« Ein erhebendes Gefühl, berichtet Christian, und präsentiert anschließend die stattliche Pokalsammlung der Judogruppe des HPCA. Denn seit 1989 leitet Brenner regelmäßige Trainingsstunden für behinderte Judo-Kämpfer im HPCA-Bildungswerk im Münchner Norden und da kommt einiges an Titeln und Erfolgen zusammen. So ist auch das jährliche eigene Judo-Turnier für Menschen mit Behinderung der SF Harteck inzwischen zu einer festen Einrichtung geworden.

»Judo ist populär – da muss man nicht lange Überzeugungsarbeit leisten«, verrät der stämmige Schwarzgurtträger das Erfolgsrezept. Der Kampfsport lasse sich auf spielerische Weise schnell in seinen Grundzügen erlernen und schärfe das Körpergefühl der Sportler. Noch bis zum Wochenende messen sich die Hartecker Judo-Kämpfer in der Berliner Max-Schmeling-Halle auf nationalem Parkett. Bei allem Ehrgeiz eint sie ihr Motto: »Spaß, Spaß, Spaß ... und Siege!« Gerald Feind

Artikel vom 12.09.2006
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