Nach vier Jahren: Wasserspielanlage für Kindergarten an der Thorner Straße

Moosach · Wasser marsch!

Endlich geschafft: Seit Anfang Oktober hat der Kindergarten an derThornerstraße eine Wasserspielanlage. Da freut sich nicht nur diestellvertretende Leiterin Nadia Sahnoun auf den nächsten Sommer. Foto: sal

Endlich geschafft: Seit Anfang Oktober hat der Kindergarten an derThornerstraße eine Wasserspielanlage. Da freut sich nicht nur diestellvertretende Leiterin Nadia Sahnoun auf den nächsten Sommer. Foto: sal

Moosach · Herumtollen, Indianerpfähle bemalen und auf Gerüste klettern können die Kleinen im Kindergarten an der Thorner Straße schon lange. Doch jetzt dürfen sie auch auf Entdeckungsreise gehen: Seit Anfang Oktober türmt sich draußen auf dem Rasen ein Wasserspielplatz auf. Verschieden große Steine, die fest miteinander vermörtelt sind, laden zum Begehen und Erkunden ein.

Lässt man Wasser aus einem Gartenschlauch über die Felsenlandschaft plätschern und in den darunter gelegenen Sandbereich sickern, ergeben sich Pfützen, Rinnsäle und sogar kleine Bäche. Seit zwei Jahren hat sich Nadia Sahnoun auf den Moment der Eröffnung gefreut, nun ist er Wirklichkeit geworden: »Das ist eine ganz tolle Sache, alle können den kommenden Sommer kaum erwarten«, schwärmt die stellvertretende Leiterin des Kindergartens.

Doch vorerst muss der Hahn zugedreht bleiben, da es im Herbst und im Winter zu kalt ist, sich mit Wasser zu bespritzen. Ins Leben gerufen wurde das Projekt im Jahre 2002 von der Kindergartenleiterin Uta Witfeld und dem Team, unterstützt wurde es von der Stadt München, vom Elternbeirat und anderen engagierten Eltern. Auf Letzteres ist sie besonders stolz: »Man hört oft, Väter und Mütter würden nur meckern, bei uns aber ist echte Teamarbeit entstanden.« Auch dass der Kindergarten das Projekt in Eigenleistung finanziert hat, sei nicht selbstverständlich. An den Nachmittagen haben sich dann alle Beteiligten zusammengesetzt und über einem Plan gebrütet, wie man es schaffen könnte, den Kindern die Natur nahezubringen, ohne große und kostspielige Ausflüge zu unternehmen. »Es war ein Kraftakt«, erinnert sich die Pädagogin. Denn es galt, sich auf die Suche zu begeben – große und kleine Steine, Findlinge, Kies und Schotter mussten aus Wäldern zusammengetragen, auf Kleintransporter verladen und herbeigefahren werden.

Um die Arbeiten fachmännisch auszuführen, wurde ein Architekt der Stadt München beauftragt. Oberste Priorität hatte natürlich die Sicherheit für die derzeit 75 Kinder: »Die Anlage musste so konstruiert werden, dass niemand beim Klettern auf den Steinen abrutschen oder auch nur in Zwischenräumen hängen bleiben würde«, erklärt Sahnoun.

Hand angelegt haben dann alle: Der Architekt war für das fachgerechte Verlegen der großen Findlinge zuständig, die Eltern haben den Zement angerührt und die Kinder in Teamarbeit die kleineren Steine abgeschlagen, aneinander gefügt und vermörtelt. »Die Arbeit hat ihnen sogar so großen Spaß gemacht, dass sie nach dem Kindergarten noch da geblieben sind und weiter gemacht haben.« Witfeld betont vor allem den pädagogischen Wert der Wasserspielanlage: »Die Kinder lernen, beim Klettern auf der Felsenlandschaft das Gleichgewicht zu halten und ihre Kräfte richtig einzuschätzen. Natürlich müssen sie aufpassen, nicht auszurutschen, wenn sie das Wasser über die Steine spritzen.« Alle Sinne sollen angesprochen werden. Klar, dass da auch Tiere nicht fehlen dürfen. Zwar sind sie nicht aus Fleisch und Blut, doch wenn der bunte, hintereinander aufgereihte Kies in der Sonne zu leuchten beginnt, dann kommt eine Eidechse zum Vorschein. Sie scheint auf der Lauer zu liegen – fast wie in der richtigen Natur. Rafael Sala

Artikel vom 10.10.2006
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