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Letzte Ehre für Odward Geisel
Garching · Stadtchronist ist tot
Stadtchronist Odward Geisel starb im Alter von 72 Jahren. Foto: Archiv
Garching · Es war sein großer Tag, als Odward Geisel vor knapp zwei Monaten von der großen Bühne des Garchinger Bürgerhauses in einen voll besetzten Saal blickte. Der Heimatpfleger stellte seine neuesten Funde aus der Garchinger Heide vor und wurde gefeiert. Heute weiß man, dass dies sein letzter großer Auftritt war. Vor kurzem starb der Garchinger Ortschronist nach langer Krankheit.
Selten kamen so viele Menschen zu einer Beerdigung und das zeigte, wie sehr sich Garching vor einem seiner herausragenden Bürger verneigte. »Er hat wie kein anderer Spuren hinterlassen in Bayern, im Landkreis und in Garching«, sagte der mit Geisel befreundete dritte Bürgermeister Dietmar Gruchmann bei seiner Traueransprache zur Beisetzung. Und er bezeichnete den Mann als »Workaholic«.
Odward Geisel hatte unzählige Ehrenämter und war immer auf Achse, sei es der Besuch bei Vereinsjubiläen oder in Stadtratssitzungen. Ihm hat es Garching auch zu verdanken, dass eine frühbajuwarische Siedlung gefunden wurde und so feststeht, dass die Universitätsstadt älter als bisher angenommen ist.
Odward Geisel wurde immer wieder für Vorträge eingeladen, verfasste Stellungnahmen und schrieb Bücher. Die Pflege der Geschichte, der Heimat und seiner Traditionen war sein Lebenswerk, für das der Stadtchronist (dieses Amt schuf Ex-Bürgermeister Helmut Karl extra für ihn) lebte. Geisels Traum war es immer, aus dem Garchinger Gesindehaus ein Heimatmuseum zu machen.
2008 will der Stadtrat, der in seiner nächsten Sitzung Geisel die Goldene Verdienstmedaille der Stadt Garching verleihen wollte, dieses Vorhaben umsetzen. In diesem Museum mit den Schätzen der Garchinger Geschichte wird Geisel ewig unvergessen bleiben.
Artikel vom 23.05.2007Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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