Schwabing · Tobias Öller

Nuschelnder Weißbierfetischist und Tippse in einem: Tobias Öller. Foto: VA

Schwabing · Der Miesbacher Kabarettist Tobias Öller kämpft sich als grantelnder Wirt und wehleidiger Journalist durch die philosophischen Untiefen des Daseins – Satire aus den tiefsten Innereien der Provinz. Am Dienstag, 16. Oktober, kommt er um 20.30 Uhr ins Theater Heppel & Ettlich, Kaiserstraße 67.

Eine DGB-Versammlung sorgt für Aufruhr beim Gschwändtner-Wirt. Die Bedienungen sind dem Aufruf des Gewerkschaftsfunktionärs gefolgt und haben kurzerhand den Dienst quittiert. Alois Gschwändntner, abgebrochener Germanist und genervter Gastwirt wider Willen, redet sich seinen Kummer von der Seele, grantelt über das ausgschamte Personal, über Kulturbanausen und lahme Politiker, über Finanzmisere, Frauen und Fußballfans – und strandet schließlich in der Sinnkrise zwischen Marktwirtschaft und Moral, als ewiger Pendant zu Bertold Brechts »Der gute Mensch von Sezuan«. Im Saal wartet der wehleidige Lokalreporter Heinz-Bertram Bänkelsang indessen verzweifelt auf die nächste Halbe und begibt sich auf eine infernalische Suche nach dem Sinn des Journalistenlebens…

Die Monologie des Kabarettisten Öller, der sich voll und ganz der bissfesten Dynamik eines Sigi Zimmerschied verpflichtet sieht, zeichnen ein plastisches Bild der beiden tragikomischen Anti-Helden, die sich mit verbalen Macheten durch den Dschungel der Provinz und durch die philosophischen Untiefen des Dasein kämpfen.

Zwischen den Monologen unterstreicht Steffi Hampel mit stimmungsvollen Harfenstücken den erzählerischen Charakter der Handlung. Der Eintritt kostet 12 Euro, ermäßigt 8 Euro. Karten gibt es unter der Telefonnummer 1 23 64 65.

Artikel vom 10.10.2007
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