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Studenten analysieren Stärken und Schwächen der Gemeinde Unterföhring
Unterföhring · Unter die Lupe genommen
Jetzt ist es amtlich: 26 Studenten analysierten die Gemeinde und zeigten Visionen wie Risiken aus der Sicht junger Menschen auf.Foto: ba
Unterföhring · Geld alleine macht nicht glücklich und genau deshalb ist der gewaltige Wirtschaftsstandort Unterföhring auch nicht das fehlerfreie Paradies. Das bekam Unterföhrings Bürgermeister Franz Schwarz vor Augen geführt, als er ausnahmsweise Gast im Sitzungssaal des eigenen Rathauses war. 26 Studenten des Faches Volkswirtschaftslehre der FH München hatten die Gemeinde analysiert, Stärken und Schwächen herausgearbeitet. Bei den interessanten Ergebnissen waren unter den Chancen und Risiken für die Zukunft auch neue Visionen dabei.
Im Ist-Zustand bekam die Gemeinde von den vier Gruppen durchwegs positive Zeugnisse ausgestellt. So habe die Gemeinde eine sehr gut funktionierende Wirtschaft, ein äußerst lebendiges Vereinsleben und soziale Besonderheiten, wie die beitragsfreien Kindergärten. Auch der Mix der örtlichen Einkaufswelt habe alle Waren, die der Bürger braucht. Als Schwächen Unterföhrings arbeiteten die Studenten aber auch etliche Punkte heraus. Das ging von einem fehlenden grünen Pfeil für Rechtsabbieger an der Kreuzung Alte Münchner Straße/Mitterfeldallee (»Der war mal da, ist aber irgendwo abhanden gekommen«) über das fehlende Laden-Zentrum (»Für mehrere Einkäufe ist ein Auto notwendig«) bis hin zu dem hohen Mietniveau.
Die Mieten in Unterföhring, kombiniert mit den praktisch nicht vorhandenen Ausgehmöglichkeiten für junge Menschen, wurde als größte Schwäche herausgearbeitet. Daraus entsteht das Risiko eines überdurchschnittlichen Wegzugs junger Leute. Als Maßnahmen gegen diesen Mangel schlugen die Studenten ein Internet-Cafe sowie Einrichtungen wie eine Bar oder Bistro vor. Die etwas weitere Vision in diese Richtung war der Vorschlag eines Kino-Centers, das ebenso wie ein Shopping Center als Chance gesehen wird.
Bürgermeister Franz Schwarz, dessen studierender Sohn Philipp das Unterföhring-Projekt vermittelt hatte, freute sich über die Vorträge »mit dem total freien Blick von außen«. Hier würden Perspektiven aufgezeigt, an die die Unterföhringer selbst gar nicht so gedacht haben. »Die Studenten sprechen mir aus dem Herzen bei der Harmonisierung zwischen Arbeitsplätzen und Einwohnern.« In diesem Bereich ist das Ziel, das Verhältnis von 2:1 auf 1,5:1 zu senken.
Die Recherche der 26 jungen Leute (120 hatten sich für das Projekt beworben) brachte aber auch praktische Tipps. Vor allem die gemeindliche Internetseite kam schlecht weg. Dies gebe kein gutes Bild ab für Menschen von auswärts, die sich über die Gemeinde im Norden Münchens informieren wollen. Nico Bauer
Artikel vom 13.11.2007Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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