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Welche Themen die Menschen im Münchner Nordosten im Jahr 2007 bewegten
Landkreis München · Überflieger und Überfälle
Landkreis München · Nachdem das »Super-Jahr 2006« durch die Fußball-WM oder den Papst-Besuch in München kaum aufregender hätte sein können, rechneten viele mit einem gemütlichen Jahr 2007. Im nordöstlichen Landkreis Münchens traf das jedoch nicht zu. Hier sorgte das rege Treiben in den Gemeinden für das Gegenteil.
- Themenseite Jahresrückblicke: Jahresrückblicke für alle Bewohner der Stadtviertel im Verteilungsbereich der Münchner Wochenanzeiger
In positiver Erinnerung dürfte allen Unterföhringern die aktive Familienpolitik ihrer Gemeinde bleiben. Seit Anfang des Jahres zahlen die Eltern dort keinen Cent für die Betreuung ihrer Kinder – egal ob der Nachwuchs den Kindergarten, den Hort oder die Krippe besucht. Die Unterföhringer sind sich einig: der »Unterföhringer Weg« ist innovativ. Keine Jubelstürme waren hingegen aus Feldkirchen zu vernehmen. Grund für die dort vorherrschende Missstimmung war die geplante Entstehung eines Containerbahnhofs. Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens wurde von der Gemeinde eine 35 Seiten starke Stellungnahme angefertigt.
Bürgermeister Leonhard Baumann gab sich aufgrund des Schriftstückes optimistisch, den ungeliebten Bahnhof zu verhindern. Sein Gefühl täuschte ihn nicht. Die Firma Container Logistics München, die den Umschlagplatz errichten wollte, musste vor dem Widerstand kapitulieren. Im Gegensatz zu dem gescheiterten Bahnhofsprojekt steht dem Ismaninger Dominik Schubert die Zukunft offen. Der 16-jährige Schüler belegte beim prestigeträchtigen Wettbewerb »Jugend forscht« den erste Platz. Der Ismaninger ließ die Konkurrenz mit seinem »abbildenden Prismenspektrometer« hinter sich. Auf der Grundlage eines Prismas entwickelte Schubert einen Messapparat mit dem zum Beispiel chemische Verunreinigungen im Wasser erkannt werden können. Sein Konstrukt stellte der Schüler aus einfachsten Mitteln her. Ein Geniestreich made in Ismaning.
An Dominik Schubert und seinem effektiven Umgang mit seiner Freizeit sollten sich einige unrühmliche Protagonisten des Jahres 2007 ein Beispiel nehmen. Vor allem in Kirchheim kam es im Sommer zu unschönen Szenen. Das Gymnasium wurde von einem Vandalismus-Feldzug heimgesucht – 15.000 Euro Schaden waren die Folge. Doch die Gewalt fokussierte sich keineswegs nur auf die Schule. Die Polizei vermeldete auch einen Einbruch in die Gemeindebücherei sowie größere Schlägereien. Tragischer Höhepunkt der Gewaltserie war eine Angriff auf Kirchheimer Jugendliche, bei dem die zwei Täter äußerst heftig auf ihre Opfer losgingen. Aufgrund der Brutalität des Übergriffs ermittelte die Staatsanwaltschaft München I gegen die Angreifer sogar wegen versuchten Mordes.
Die Messestadt Riem hatte derweilen mit einem gänzlich anderen Problem zu kämpfen. Aufgrund der vielen Kinder reichte die Kapazität der Grundschulen an der Lehrer-Wirth- und der Astrid-Lindgren-Straße nicht mehr aus. Doch der Stadtrat zeigte Reaktionsschnelligkeit und brachte die Planungen einer neuen Grundschule zügig auf den Weg. Bereits im Herbst 2009 soll das Schulgebäude bezogen werden.
Ein Jahr voller Höhen und Tiefen neigt sich so dem Ende zu. Es war alles andere als langweilig – auch ganz ohne Fußball-WM und Papst-Besuch. Andreas Weiß
Artikel vom 27.12.2007Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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