»Big Brother« in München: Neue Form der Kunst

Live-Show »peepart.com«

München-Zentrum · »Peepart«, diese neue Wortschöpfung trifft auf die via Internet weltweit zugängliche Live-Show im Münchner Atelier der Künstlerin Chris Bleicher treffend zu.

Auch wenn dieser Name Fehlinterpretationen zulässt, handelt es sich bei dieser Webseite um ein rein progressives Kunstprojekt, dies wird im übrigen der Besucher nach Durchsicht auch sehr schnell klar sehen.

Im neuen Jahrtausend wird es künftig auch bei der bildenden Kunst neues Denken und einen Wandel geben. Als Neon- und Performance-Künstlerin gewährt Chris Bleicher Einblick in ihr künstlerisches Schaffen. Vier Kameras beobachten dabei ständig sie und ihre Assistentinnen bei der Arbeit und Freizeit. Die von der Münchnerin in Szene gesetzten Tages- oder Wochen-Specials werden terminlich auf der peepart-homepage unter »Events + Termine« vorangekündigt. Auch Atelierbesucher und Partygäste werden dabei integriert.

Noch bevor »Big Brother« 1999 in der Öffentlichkeit erschien, liefen bei Chris Bleicher die technischen Vorbereitungen auf Hochtouren. Endlich war es für sie als Einzelkämpferin dann soweit. Die erste Live-Übertragung fand am 1. und 2. Juli sowie vom 7. bis 8. Juli 1999 vom Münchner Atelier direkt nach Königsbrunn bereits anlässlich deren Millennium-Veranstaltung statt.

Nach dem Testlauf stellte sich heraus, dass jeder virtuelle Atelierbesucher die Künstlerin satte DM 4,80 pro Stunde kostete. Deshalb musste die Werbung für peepart sofort eingestellt werden. Durch eine technische Modifizierung kann jedoch nun endlich das peepart-Kunstprojekt – das open end läuft – der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Ein genereller Gratis-Zugang ist jedoch aus Kostengründen noch immer nicht möglich. Zu »Specials« (beispielsweise Bodypainting-Shows) ist jedoch der Zugang zum Atelier gratis.

Die »Specials« werden als Live-Videoaufnahmen aufgezeichnet, denn im Atelier geht es zu wie bei »Big Brother«: alles, was geschieht, wird dokumentiert. Ein bis zwei der insgesamt 25 internationalen Assistentinnen von Chris Bleicher chatten live rund um den Globus. Die Asssistentinnen werden dazu mit Foto und Text kurz auf der peepart-homepage vorgestellt. Auch die Künstlerin selbst kommuniziert im Internet. Christ Bleicher setzt damit für sich selbst im neuen Jahrtausend ein Zeichen für eine Zukunft ohne Grenzen. Interessant ist bei dem peepart-Projekt auch die psychologische Komponente.

Wie reagieren Atelierbesucher auf die Kamera-Installation? Häufigere Ateliergäste findet der homepage-Besucher in einer sogenannten »Freundschaftsgalerie«. Wer Lust hat, mit der Künstlerin oder den Assistentinnen künftig zu chatten oder einen Blick ins Atelier zu werden, kann das unter www.peepart.com tun. Am Samstag, 17. Februar, gibt es zwischen 18.00 und 21.30 Uhr übrigens wieder einen Gratis-Zugang. Die Fans können dann »Diabolic Body-Painting« mit Assistentin Franzi bewundern.

Artikel vom 08.02.2001
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