Nachfolger von Josef Ambacher im Bayerischen Sportschützenbund

München · Wolfgang Kink Landesschützenmeister

Der neue Landesschützenmeister, Wolfgang Kink (li.), zusammen mit dem Bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein (re.).	Foto: pi

Der neue Landesschützenmeister, Wolfgang Kink (li.), zusammen mit dem Bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein (re.). Foto: pi

München · Der zweitgrößte Sportverband Bayerns, der Bayerische Sportschützenbund (BSSB) mit seinen 480.000 Mitgliedern, beging vor kurzem seinen Delegiertentag. Eine der wichtigsten Entscheidungen war bereits vor diesem Termin gefallen, denn der langjährige 1. Landesschützenmeister Josef Ambacher, gleichzeitig auch Präsident des Deutschen Schützenbunds (DSB), kandidierte nicht mehr für dieses Amt.

»Die Aufgaben beim Deutschen Schützenbund erfordern meine ganze Konzentration in der Zukunft«, hatte Ambacher noch vor der Delegiertenversammlung erklärt. »Die Fülle der anstehenden Aufgaben in Bayern und im Deutschen Schützenbund hat mich dazu veranlasst, diese Tätigkeiten nun auf vier Schultern zu verteilen. Im DSB warten gerade in den nächsten fünf Jahren Herausforderungen, denen ich mich mit ganzer Konzentration widmen möchte. Ein großer sportlicher Höhepunkt kommt mit der Ausrichtung der Weltmeisterschaften 2010 auf den Deutschen Schützenbund zu. Allein diese WM wird mich stark in Anspruch nehmen.«

Organisationstalent

Zu seinem Nachfolger wurde der langjährige 2. Landesschützenmeister, manchem Schützen besser bekannt als Schießleiter des traditionsreichen Oktoberfest-Landesschießens, der größten Breitensportveranstaltung im Schießsport, Wolfgang Kink (München), gewählt. Der 60-jährige Kriminalbeamte i. R. kommt aus dem Sport. Schon früh legte er den Schwerpunkt seines Engagements auf den Münchner Polizei-Sportschützenverein. Dem steht er bereits seit über 30 Jahren als Schützenmeister vor und baute ihn zu einer sportlichen Größe, insbesondere im Pistolenschießen auf. Als Organisationstalent stieg er schnell zum Schießleiter des Oktoberfest-Landesschießens auf. Parallel errang Kink Lorbeeren als Fachwart für das Sportschießen im Bayerischen und Deutschen Polizeisportkuratorium. Bereits im ersten Jahr seines Wirkens als Mannschaftsbetreuer und Pistolentrainer glänzte das deutsche Team mit der sportlich erfolgreichsten Europameisterschaftsbeteiligung für die deutsche Polizei. 1999 war er der Hauptorganisator der unvergessenen Polizei-Europameisterschaft, deren Wettkampfprogramm auf der Olympia-Schießanlage Hochbrück ausgetragen wurde. Außerdem war Kink Mannschaftsführer bei den letzten beiden Polizei-Europameisterschaften 2003 in Moskau und im Vorjahr in Bordeaux, bei welchen Deutschland jeweils als erfolgreichste Nation abschnitt.

Nach einigen Jahren des Wirkens als Bezirks-Pressereferent des Schützenbezirks München wurde er 1987 als 2. Landesschatzmeister in das Landesschützenmeisteramt gewählt. Drei Jahre später stieg er zum 3., dann 1999 zum 2. Landesschützenmeister auf. Wolfgang Kink steht »als wandelnde Sportordnung« für die Stärkung des Sportbereiches, aber auch der Wahrung der gewachsenen gesamtbayerischen Schützentradition.

»Rat und Tat«

In seiner Antrittsrede forderte Wolfgang Kink mehr Zusammenarbeit zwischen allen Ebenen des Verbandes. »Wir alle müssen aktiv daran arbeiten, dass auch an der Basis bekannt ist, dass der Dachverband mit Rat und Tat zur Seite steht, sofern es gewünscht wird.« Bogensport und Sommerbiathlon soll in den nächsten Jahren besonders gefördert werden, hier sieht Kink sehr gute Chancen, dass mit diesen neuen, alten Disziplinen der Schießsport in den Sportunterricht an den bayerischen Schulen auf breiter Front Einzug halten könnte.

Der 58. Landesschützentag des BSSB endete mit einer Kundgebung, an der unter anderem Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein teilnahm. Mit Beifall wurde zur Kenntnis genommen, als der Ministerpräsident erklärte, dass die Höhe der in diesem Jahr zur Verfügung gestellten Fördermittel für den Schießstättenbau in den nächsten Jahren möglichst beibehalten werden soll. Dies würde zu einer erheblichen Verkürzung der Wartezeiten für die Vereine führen. Der neugewählte 1. Landesschützenmeister bat den Ministerpräsidenten sich eines besonderen Anliegens anzunehmen. Dies sind Sportfördergruppen bei der Polizei Bayerns. Bereits fünf Bundesländer und die Bundespolizei bieten leistungsbereiten jungen Erwachsenen die Möglichkeit, Hochleistungssport und berufliche Karriere unter einen Hut zu bekommen. Um sportbegeisterten bayerischen Landeskindern, die den Weg eines Leistungsathleten einschlagen wollen, den Weg nach Mecklenburg-Vorpommern zur dortigen Polizei zu ersparen, sollte baldmöglichst auch in Bayern die Einrichtung einer Sportfördergruppe in Angriff genommen werden. red

Artikel vom 11.06.2008
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