Margarete Bause kämpft für einen Politikwechsel

München · »Wir müssen durchlüften«

Margarete Bause.

Margarete Bause.

München · Am 28. September ist in Bayern Landtagswahl – in München werden in acht Stimmbezirken die Direktkandidaten gewählt. Eine davon ist Margarete Bause. Sie geht davon aus, dass sie das Direktmandat im Stimmbezirk Schwabing erringen kann. Das wäre ein Novum in der Geschichte bayerischer Landtagswahlen. Noch nie ist einem Politiker von Bündnis 90/Die Grünen dieses Kunststück im CSU-dominierten Bayern gelungen.

Die derzeitige Konstellation macht der Politikerin Mut, den Wechsel zu schaffen: »Die Bewohnerstruktur in meinem Stimmbezirk kommt mir entgegen«, sagt sie. Die Schwerpunktthemen der 49-Jährigen sind Bildung, Wohnen und Integration – damit erreicht sie alle Bevölkerungsschichten, besonders aber die jungen Leute in ihrem Stimmbezirk, in dem auch die Ludwig-Maximilians-Universität liegt.

Bause strebt an die Studiengebühren in der kommenden Legislaturperiode abzuschaffen. Noch wichtiger ist ihr jedoch die Reform des Schulsystems in Bayern. Dabei favorisiert sie die integrierte Gemeinschaftsschule. »Ich spreche mich ganz klar für eine neunjährige gemeinsame Schulzeit mit individuellen Förderangeboten aus«, erklärt sie und kristisiert damit das jetzige System, wo nach der vierten Klasse die Schüler auf weiterführende Schulen »sortiert« werden. Die Dreigliedrigkeit des weiterführenden Schulsystems sei überholt.

Auch in ihrem Fachgebiet »Wohnen« hat Margarete Bause im Stimmbezirk Schwabing viele Wähler, die mit Problemen zu kämpfen haben. Besonders die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen sieht Bause als schwerwiegend an. Hier werden jene Menschen aus dem Viertel vertrieben, die es sich nicht leisten können eine Wohnung zu kaufen. Schon jetzt bereiten die hohen Mieten den Menschen Kopfzerbrechen. Bei einer Fortsetzung dieser Entwicklung wird bezahlbarer Wohnraum für immer mehr Münchner noch knapper.

»Wir müssen durchlüften«, meint Bause deswegen mit Blick auf fast 50-jährige Alleinherrschaft der CSU in Bayern. »Ich wünsche mir ein Bündnis jenseits der CSU«, erklärt die gebürtige Wertheimerin. Sie geht derzeit davon aus, dass es im neuen Landesparlament fünf Fraktionen geben wird.

Neben CSU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen rechnet sie mit einem Einzug von FDP und Freien Wählern ins Maximilianeum. Wenn die CSU die absolute Mehrheit verfehlt, wäre ein Vierer-Bündnis gegen die Christsozialen denkbar. Allerdings hat die FDP derartigen Überlegungen bereits eine Absage erteilt.

Egal wie es ausgeht: Margarete Bause ruft alle Wahlberechtigten auf, ihr Stimmrecht wahrzunehmen: »Nur wer sich einmischt und mitbestimmt, kann Politik mitgestalten.« cr

Artikel vom 25.06.2008
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...