Caritas und Münchner Tafel e. V. helfen Armen mit erfolgreicher Zusammenarbeit

Wie »Manna« in der Wüste

Schwabing. Überproduktion, Überangebot, Überfluss: In einer Stadt wie München gibt es alles zu kaufen. Eigentlich sollte hier niemand Not leiden müssen. Trotzdem gibt es viele, die sich nicht einmal das tägliche Brot leisten können.

Vor sieben Jahren machte es sich der Verein „Münchner Tafel e.V. – Tischlein Deck Dich” zur Aufgabe, hier etwas zu ändern. Dutzende von Helfern sammeln täglich in der Großmarkthalle, bei Supermärkten und anderen Sponsoren Lebensmittel ein und verteilen sie an Bedürftige.

Im November 1999 hat das Caritas Zentrum Schwabing-Milbertshofen begonnen, mit der „Münchner Tafel e.V.” zusammen zu arbeiten und ebenfalls eine Lebensmittelverteilung für Menschen in Not eingerichtet. Entstanden ist das Projekt „Manna” (benannt nach dem biblischen Wüstenbrot), nach dem Vorbild der Verteilstellen in den Stadtteilen Ramersdorf, Neuhausen und Laim.

Gemüse, Obst, Milchprodukte, Babynahrung, Brot und immer öfter auch Wurst, Geflügel und Fleischwaren werden von zirka 20 Helfern an einkommensschwache Familien und Alleinstehende ausgegeben. „Ist hier heute Wochenmarkt?”, diese Frage ist oft von Passanten zu hören, die Donnerstag Nachmittag am Pfarrhof der Gemeinde St. Sebastian in Schwabing vorbeikommen. Ab 13 Uhr laden dort die Helfer den Lebensmittel- LKW der „Münchner Tafel” aus und arrangieren die Waren auf Tischen. Besonders stolz ist Michaela Obergrußberger vom Caritas-Zentrum darauf, dass neben den ehrenamtlichen Helfern, viele Helfer selbst „Empfangsberechtigte” sind, die sich engagieren.

Wer Lebensmittel bekommen darf, wird von den Mitarbeiterinnen des Caritas-Zentrums genau geprüft. Die bezugsberechtigten Personen müssen im Einzugsgebiet wohnen und bekommen, wenn es die finanzielle und soziale Situation erfordert, einen Bezugsschein. Derzeit sind es etwa 200 Menschen, doch der Bedarf ist bei weitem noch nicht gedeckt. „Leider können wir im Moment nur in begrenzter Anzahl Scheine ausstellen”, erklärt Obergrußberger. Diese praktische Unterstützung hilft vielen Menschen, mit dem Leben am Existenzminimum besser klar zu kommen. Auf Unterstützung sind auch das Caritas-Zentrum und „Die Münchner Tafel e. V.” angewiesen. Geld- und Lebensmittelsponsoren sind willkommen. Der größte Wunsch, den das „Manna”-Team hat, ist, dass sich ein ehrenamtlicher Helfer meldet, der über einen Kleinbus verfügt und bereit ist, die Holz-Obstkisten zur Mülldeponie zu fahren. ct

Artikel vom 15.02.2001
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