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Spielend motorische Fähigkeiten fördern
Keferloh · »Ballschule« in Keferloh eröffnet
Spielerisch mit dem Ball umgehen, ohne Leistungsdruck, lernen Kinder in der Ballschule. Foto: Privat
Keferloh · Anfang Oktober hat in Keferloh die »Ballschule Heidelberg« ihre Pforten geöffnet. Sie ist eine Institution, in der Kinder zwischen drei und zehn Jahren das »ABC des Spielens« erwerben können. Noch vor nicht allzu langer Zeit haben Kinder das Ballspielen auf Straßen, in Parks oder auf Bolzplätzen erlernt.
Diese vielseitige, natürliche Ballschule gibt es heute kaum mehr, vor allem nicht in den Städten. Auch die Sportvereine können dafür in der Regel keinen vollständigen Ersatz bieten: Die Kinder werden hier vielfach trainiert, bevor sie selbst spielen lernen. Das hat Nachteile: Kinder sind keine Spezialisten, sondern Allrounder. Einseitige Ausbildungen können dazu führen, dass sie frühzeitig die Lust verlieren und erbringen auch langfristig nicht den erwünschten Erfolg, haben Untersuchungen der Universität Heidelberg ergeben.
Die Ballschule des TC Amperpark Emmering und des »Institut für Sport und Sportwissenschaft« der Universität Heidelberg will hier Abhilfe schaffen. Die Ballschule soll eine professionelle, entwicklungsgerechte Anfängerausbildung in den Ball-Sportspielen gewährleisten und den Grundstein legen für spätere Ballkünstler. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt in einer vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft geförderten Evaluaionsstudie, bei der das Ballschulmodell mit sportspielspezifisch ausgerichteten Nachwuchskonzepten verglichen wird. Mittlerweile bieten bundesweit zahlreiche Vereine und Grundschulen mehr als 500 Kindern das Konzept der Ballschule Heidelberg an.
Die Ziele sind eine ganzheitliche Ausbildung von Kindern in ihrer geistigen, emotionalen und motorischen Entwicklung, das vielseitige Erleben und Wahrnehmen von Sportspielsituationen, die Vermittlung spielübergreifender Fähigkeiten und Fertigkeiten mit dem Ball (z.B. Ballgefühl, Ballkoordination), sowie die soziale Einbindung in »Sportspielgruppen«. Neben Heidelberg und Amperpark Emmering ist Keferloh nun der dritte Standort der »Ballschule Heidelberg«. Untergebracht ist sie im Tenniscenter neben dem Gut Keferloh in Halle 4, geleitet wird sie von der Diplom-Sportlehrerin Heike Fleischmann. »Zurzeit sind hier 30 Kinder jeden Montag von 16 bis 17 Uhr«, erzählt Fleischmann. Nach den Herbstferien, ab 12. November, soll das Angebot aufgrund der starken Nachfrage um einen weiteren Nachmittag erweitert werden, mittwochs von 16 bis 17 Uhr. »Die Kinder im Alter von drei bis neuen Jahren sind bei uns alle Stufe 1, das bedeutet, dass wir wirklich erst einmal mir Bällen spielen«, so Fleischmann.
Die Ausbildung dauert etwa zwei Jahre, danach kommt Stufe 2 mit »Rückschlagspielen«. Zwei Drittel der Stunde werden die Kinder mit Tennis- , Hockey- oder anderen Schlägern spielen, um so ein noch mehr Sicherheit zu erlangen. »Danach sind sie motorisch fit genug, um in einen Verein gehen zu können«, erklärt die Leiterin. Doch das sei nicht vorrangiges Ziel der Ballschule. Viele Kinder kämen, weil sie lieber frei spielen möchten, statt dem Leistungsdruck und Wettkampfgedanken eines Vereins ausgesetzt zu sein, »oder sie möchten sich einfach nicht spezialisieren«, so Fleischmann. Wer Interesse hat, kann sich bei ihr melden, Tel. 01 77-2 72 73 86.
sf
Artikel vom 29.10.2008Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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