Polizeihauptkommissar Ulrich Milius zeigt die steigende Tendenz an Straftaten

Poing · Die Kriminalität steigt!

Polizeihauptkommissar Ulrich Milius warnt vor den steigenden Straftaten in Poing. Auch die Statistik (re.) kann eine steigende Tendenz, vor allem in der Straßenkriminalität nicht verleugnen. Foto: pt/ Polizei

Polizeihauptkommissar Ulrich Milius warnt vor den steigenden Straftaten in Poing. Auch die Statistik (re.) kann eine steigende Tendenz, vor allem in der Straßenkriminalität nicht verleugnen. Foto: pt/ Polizei

Poing · »Es ist eigentlich nur eine Handvoll Jugendlicher, die Probleme machen«, so Polizeihauptkommissar Ulrich Milius. Doch sie geben der Polizei alle Hände voll zu tun. Bei der Bürgerversammlung in der Aula der Volksschule an der Gruberstraße kürzlich hat der Polizeibeamte einen alarmierenden Bericht vorgelegt.

Demnach ist die Tendenz der begangenen Straftaten in vielen Bereichen steigend, vor allem jedoch bei der Straßenkriminalität, verursacht durch randalierende Jugendliche.

Insgesamt hat die Zahl der Straftaten in Poing in den letzten sechs Jahren zugenommen, nämlich von 544 auf 675. Die traurige Hitliste wird angeführt von einem deutlichen Anstieg von Straßenkriminalität, nämlich von 114 auf 192 Straftaten. Einen enormen Anstieg verzeichnet die Polizeistatistik im Bereich der Diebstähle, die von 177 auf 222 ein Hoch erreicht haben. Allein die Diebstähle aus dem Auto sind von zwei auf 18 hochgeschnellt. Beschädigungen an ihren Autos mussten 61 Bürger feststellen im Vergleich zum Vorjahr, als es nur 43 gewesen waren. Auch die Drogendelikte verbuchen ein trauriges Hoch von 42.

Die Gewaltkriminalität liege bei 14 Fällen und damit gleich hoch wie im Vorjahr, allerdings fallen zwölf Fälle in den Bereich der Körperverletzung. Und diese werden meist »in Gemeinschaft« durchgeführt.

Beinahe ein Viertel aller Straftaten sei dem Bereich Vandalismus zuzuordnen, erklärte Milius. Die Täter seien meist Jugendliche und junge Erwachsene, die sich am City Center oder S-Bahnhof aufhalten, um zu trinken. Obwohl die Polizei die jugendlichen Täter gut kennt, ist es nach dem Bericht des Polizeibeamten gar nicht so einfach das Problem in den Griff zu bekommen. Wenn Bürger angepöbelt werden, dann fällt das in den Bereich der Bedrohung.

»Das ist nicht strafbar«, so Milius und die Jugendlichen wüssten sehr genau, ob etwas eine Folge für sie haben wird. Doch auch wenn Strafanzeigen geschrieben werden – und das hat man laut Bericht des Polizisten oft – folgt nicht immer eine unmittelbare Reaktion vom Gericht. Das Verfahren kann bis zu drei Monaten dauern. »Bei den Jungen ist das fast eine Ermunterung, wenn nichts passiert«. Auch der Gang zu den Eltern ist oft nicht von Erfolg gekrönt: »manchmal ist es den Eltern völlig egal, wenn man ihre Kinder beschuldigt«.

So hat die Polizei versucht durch intensive Kontrollen und verdeckte Zivilpolizisten dem Problem habhaft zu werden und hatte »keinen durchschlagenden Erfolg«. Nun setzt die Polizei auf präventive Programme, wie etwa an der Hauptschule, bei denen es um »Gewalt aus Sicht der Polizei« gehe. Auch Beratungen bei Festveranstaltern, um den Alkoholkonsum der Jugendlichen zu reduzieren, zeigen erste Erfolge. Petra Tränkel

Artikel vom 02.12.2008
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