Haching besiegt den VfB und zieht ins Pokal-Finale ein

Unterhaching · Bann gebrochen

Die Paduretu Truppe lässt Generali-Chef Karl Pfister nach dem großartigen Sieg gegen die ehemals unbezwingbaren Häfler hochleben.  Foto: Daniel Glasl

Die Paduretu Truppe lässt Generali-Chef Karl Pfister nach dem großartigen Sieg gegen die ehemals unbezwingbaren Häfler hochleben. Foto: Daniel Glasl

Unterhaching · Das Wunder ist vollbracht! Generali Haching schafft nicht nur den Einzug ins Finale um den DVV-Pokal in Halle/Westfalen, vielmehr ist der Mythos, dass Friedrichshafen für die Bayern (und eigentlich auch die anderen Bundesligateams) nicht zu besiegen ist, endgültig gebrochen.

Nachdem es in den vergangenen Jahren nie etwas zu holen gab für die Hachinger Teams, wandelten sich die Vorzeichen bereits im Hinspiel in der Bundesliga, das damals nur knapp mit 2:3 verloren ging. Und nun hat es das Hachinger Team mit einem grandiosen 3:1-Sieg endgültig geschafft.

Weit voraus warf die Partie ihre Schatten schon vor dem Anpfiff. Über 800 Kartenvorbestellungen gingen seit der Auslosung in der Geschäftstelle ein. Und auch die übrigen 400 Tickets gingen noch weg. 1200 euphorische Fans in der ausverkauften Generali Sportarena fieberten schon über eine Stunde vor Spielbeginn dem Pokalfight entgegen.

Beide Teams in Topbesetzung aus der Bundesliga begegneten sich auf Augenhöhe. Zu Spielbeginn präsentierte sich das Gästeteam cleverer und konsequenter im Abschluss. Immer hatte man das Gefühl José, Grozer und Co. seien den Hachinger einen Schritt voraus. Aber immer wieder hielt Haching dagegen angetrieben von den 1200 Zuschauern und einem fantastischen Eugen Bakumovski. Bis zum 8:8 konnte sich kein Team absetzen. Erst dann traute keiner seinen Augen, als Haching nach Angriffen von Eugen Bakumovski, Marco Liefke und einem Block von Sebastian Schwarz plötzlich 12:8 führte. Doch auch der VfB zeigte seine Klasse und kam zurück. Immer wieder punkteten Georg Grozer und Kapitän José gegen den Hachinger Block und die Feldabwehr. Bis zum 19:19 war der Satz offen. Dann schlug die Cleverness des VfB zu. Haching war einen Augenblick unkonzentriert, da zogen die Gäste auf 21:24 davon. Georg Grozer, der beste Spieler der Gäste verwandelte den Satzball per Angriff dann sicher zum 21:25. Insgesamt präsentierte sich der VfB druckvoller im Aufschlag und einen Hauch konstanter in der Annahme. Beide Teams knüpften im zweiten Satz an das starke Spiel an. Atemberaubende Ballwechsel, unglaubliche Abwehraktionen, gewaltige Blocks und Angriffe vom Feinsten konnten die Fans bejubeln. Als sich der VfB zweimal mit jeweils vier Punkten absetzen konnte (7:11 und 16:20) schienen Satz und Partie schon gelaufen. Doch Haching antwortete kampfstark. Vor allem Max Günthör blühte auf und war weder von Topstar José noch von Juliano Bendini über die Mitte zu halten. Bis zum 23:23 war alles noch offen.

Basti Schwarz über Außen gelingt der vorletzte Punkt. Dann wechselt Marco Liefke zum Aufschlag. Wenige Sekunden später liegt sich die Halle in den Armen nach dem Ass des Kapitäns (25:23).

Und auch Satz 3 und 4 boten Volleyball vom Feinsten. Immer wieder waren es Eugen Bakumovski, der sein wohl bestes Spiel im Haching-Dress absolvierte, und Max Günthör, die gegen die Star-Truppe vom Bodensee punkteten. Günthör fing sich ebenso wie Stelian Moculescu im vierten Satz die gelbe Karte ein. Günthör hatte nach Geschmack des Schiedsrichters zu stark in Richtung der Häfler gejubelt, Moculescu reklamierte nach einem Ballwechsel zu energisch. Aber das rundete die Partie vollkommen ab. Bis zum Ende hielten beide Teams das Niveau ganz oben, kaum gab es eine Verschnaufpause. Ständig wechselnde Führungen, Ballwechsel mit mehreren Netzüberquerungen und Blitzreflexe von Markus Steuerwald und Ferdinand Tille begeisterten die Fans – und das alles volle vier Sätze.

Tragischer Spieler des Abends war Georg Grozer Junior. Der Nationalspieler, der mit 20 Zählern erfolgreichster Häfler Punktsammler war vergab zuerst blockfrei den Angriff bei 22:21 und auch beim Matchball bekam Grozer den Ball und verschlug zum 26:24 für Haching.

Danach brachen alle Dämme. Die Spieler lagen sich zusammen mit Generali-Chef Karl Pfister in den Armen. Das große Ziel war erreicht. Die mitgereisten Fans des VfB auf der anderen Seite gaben sich als faire Verlierer, denn der Häfler Anhang tat seinen Teil zur hervorragenden Stimmung in der Generali Sportarena.

Am 8. März geht es also für Generali Haching nach Halle zum Finale des DVV-Pokals. Der Gegner steht schon länger fest. Im ersten Halbfinale siegten die Moerser Adler mit einem klaren 3:0 gegen den SSC Berlin. Gegen Moers hat Haching in dieser Saison schon gute Erfahrungen sammeln können. Mit einem klaren 3:0-Auswärtssieg zeigten die Jungs um Trainer Paduretu, dass sie diesem Gegner mehr als gewachsen sind.

Alex Große/qs

Artikel vom 07.01.2009
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