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Helmut Hintereder ist neuer Polizeichef
Ein waschechter Poinger
Ein frischer Wind weht bei der Polizeiinspektion Poing. Helmut Hintereder ist der neue Chef. Foto: pt
Poing · So ganz ist Helmut Hintereder an seiner neuen Arbeitsstelle noch nicht angekommen, sagt er. Aber es ist ja auch erst einige Tage her, dass der neue Polizeichef der Poinger Inspektion seinen Dienst angetreten hat. Dabei ist es eigentlich ein Heimspiel für ihn. Hintereder ist »ein Poinger Gewächs« und stammt aus einer alten Poinger Familie.
Dass es ihn jetzt nach 28 Jahren wieder in seine Heimatgemeinde und in seine Wunschdienststelle geführt hat, verdankt er einem überaus »glücklichen Zufall«, der Polizeireform. Im Zuge dieser wird seine bisherige Dienststelle, die Polizeidirektion Erding, aufgelöst. Zeitgleich ist sein Vorgänger Rudolf Hochhard aus der Polizeiinspektion Poing in Rente gegangen.
Es war so manchmal, dass das Schicksal für den 47-Jährigen die Weichen zu seinen Gunsten gestellt hat. Eigentlich habe er Lehrer für Mathematik und Biologie werden wollen, bekennt Hintereder. Doch weil es damals eine Lehrerschwemme gab, entschloss er sich stattdessen für den gehobenen Dienst bei der Polizei. Ideengeber war ein Polizeiwerber, der in der 10. Klasse am Gymnasium Vaterstetten über den Polizeiberuf berichtete. »Da habe ich ein erstes Feuer gefangen«, so Hintereder. 1981 begann er mit seiner Ausbildung an der Polizeischule in Eichstädt. Gerne wäre er zur Hubschrauberstaffel gegangen. Doch es wurden nur zwei Piloten gesucht und so schaffte er es im Auswahlverfahren nicht.
»Im Nachhinein bin ich froh«, bekennt Hintereder. Denn damals seien deren Aufgaben ein recht langweiliger Job gewesen. Was er von seiner eigenen beruflichen Laufbahn in München und Erding nicht behaupten kann. »Polizist ist ein spannender Job. Man plant den Tagesablauf und dann kommen Einsätze, so dass etwas ganz anderes gefordert wird.« Und obwohl er in der Führungsebene nicht hautnah mit dem Geschehen in Kontakt kommt, gibt es auch außergewöhnliche, anstrengende und aufregende Ereignisse wie der Amoklauf in Erding und Freising mit drei Toten, an den er sich noch gut erinnern kann.
Aus seiner Zeit als Führungsbeamter in der Erdinger Einsatzzentrale kennt er auch seinen Vorgänger Rudolf Hochhard, der für ihn als Kollege immer ein Vorbild war. »Wir sind charakterlich sehr nah beieinander«, meint Hintereder. Seine Arbeitsweise habe ihm gut gefallen. Dass unter der 37-köpfigen Mannschaft in Poing ein sehr gutes Arbeitsklima herrscht, sei Hochhard zu verdanken.
Doch auch über ihren neuen Chef dürften sich die Polizisten wohl freuen. Denn ein kooperativer Führungsstil, konstruktive Kritik »auch von Querdenkern« und transparente Entscheidungen sind das Markenzeichen des zweifachen Familienvaters. Und weil er kein Kind von Traurigkeit ist, auch gerne tanzt und sportelt, passt er hervorragend in das junge Team, das ihm anvertraut ist. Und dies bis zur Rente. Petra Tränkel
Artikel vom 13.01.2009Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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