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3.480 Euro für Kinder in Not in Grünwald gesammelt
Grünwald · Sternsinger erzielen tolles Ergebnis
Von Haustür zu Haustür zogen die eifrigen Sternsinger in Grünwald. Foto: mst
Grünwald · Wenn in der Isartal-Gemeinde die Sternsinger losziehen, dann geht es vielen benachteiligten Menschen auf dieser Welt ein Stück weit besser.
Auch heuer sind wieder mehrere Tausend Euro zustande gekommen, als die 20-köpfige Schar im Gewand von morgenländischen Königen und Sterndeutern drei Tage lang an den Haustüren klopften und Geld für wohltätige Zwecke sammelten. Schließlich hatten die Sternsinger, die alle Ministranten in der katholischen Kirche St. Peter und Paul sind, 3.480 Euro »eingenommen« – eine Summe, die zwar nicht ganz an den Betrag vom Januar 2008 mit rund 4000 Euro heranreicht, aber dennoch mehr als zufrieden stellend ist.
»Die Arbeit hat sich gelohnt, das ist ein respektables Ergebnis«, freut sich Barbara Hurnaus, die die Aktion auch heuer wieder mitorganisiert hat. Das Geld soll für das Hilfsprojekt »Centro Esperanza« für in Not geratene Menschen im Amazonasgebiet in Brasilien zugute kommen. Vom 5. bis zum 7. Januar waren die auf drei Gruppen aufgeteilten Kinder in der Gemeinde unterwegs. Zwei Gruppen waren zu Fuß unterwegs, die dritte fuhr mit dem Bus des Grünwalder Jugendzentrums (JUZ).
30 Bestellungen lagen vor, darunter vom Seniorenwohnheim an der Eierwiese und der Tremmelstiftung, ansonsten marschierten die eifrigen Sänger mit Turban, Schminke und Kostümen aufs Gratewohl von Wohnung zu Wohnung, sprachen ein Gebet und schrieben mit Kreide die Segensbitte »C+M+B 2009« für »Christus mansionem benedicat« (Christus segne dieses Haus) an die Haustüren. Nicht immer waren sie allerdings willkommen, denn leider gibt es auch in Grünwald immer noch viel zu viele, die die Besuche als Belästigung empfinden, den Brauch nicht kennen oder nichts mit ihm anfangen können. Bei rund 50 Prozent liegt die Erfolgsquote, schätzt Hurnaus. Doch entmutigen lassen sich die »Störenfriede« deswegen noch lange nicht: »Wenn sie abgewiesen werden, ziehen sie halt weiter, es gibt immer viele Menschen, die sich über den Besuch der Sternsinger freuen.«
Ein Triumphzug war den Kindern und Jugendlichen dann selbst beschieden: Ehrfürchtige Blicke wanderten in der bis auf den letzten Platz besetzten Kirche St. Peter und Paul von König zu König und von Sterndeuter zu Sterndeuter bei der Festmesse am Dreikönigstag. »Herr, segne unsere Sterndeuter, denn sie sind guten Willens«, pries Pfarrer Josef Schranner die Mannschaft, als sie sich neben dem Altar aufgestellt hatte. Selbst ein Kamel war darunter und schüttelte eifrig den Kopf. Was hat es eigentlich mit dem Ritual genau auf sich? Am Fest der »Heiligen Drei Könige« oder am Vortag weihte die Kirche von jeher Myrrhe, Weihrauch, Kreide und das besonders stark gewürzte Dreikönigswasser. »Damit vollzog man das Ritual des Ausräucherns.
Wie heute noch gebräuchlich, versammelte der Hausherr die ganze Familie um sich. Aus dem Herd wurden glühende Kohlen geholt und zusammen mit dem Weihrauch in ein Rauchfass gegeben«, schildert der bei Garmisch-Partenkirchen lebende Adolf Rehm, der bayerische Bräuche wie seine Westentasche kennt. Der Hausvater schritt mit dem Gefäß dann durch alle Räume des Hauses sowie durch Hof, Tenne und Stall, dabei wurden an jede Tür die Anfangsbuchstaben der Drei Heiligen Könige und dazwischen drei Kreuze gesetzt.
Auf diese Weise sollten die Menschen vor Dieben und den Launen der Natur geschützt werden: »Die drei Heiligen galten als besondere Schutzheilige, und den Kreuzzeichen schrieben die Menschen die Kraft zu, Unheil bringenden Geistern den Eintritt ins Haus zu wehren.«
mst
Artikel vom 14.01.2009Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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