SC Prinz Eugen muss Sportstätten räumen – es fehlen die Versorgungsleitungen

Oberföhring · Das Licht geht aus

Die Bundeswehr zieht aus und das Heizkraftwerk wird abgeschaltet: Deshalb müssen die Schwimmer am 28. Februar ihre Halle räumen. Foto: ak

Die Bundeswehr zieht aus und das Heizkraftwerk wird abgeschaltet: Deshalb müssen die Schwimmer am 28. Februar ihre Halle räumen. Foto: ak

Oberföhring · Die Zeit läuft ab. Und in 17 Tagen geht das Licht aus. Nicht für immer, aber für mindestens sieben Monate. Die Schwimmer, Leichtathleten, Fechter, Volleyballer und Badmintonspieler des SC Prinz Eugen (SCPE) können ihre Sportstätten auf dem Gelände der Pionierschule in Oberföhring nicht mehr nutzen. Denn ohne Strom und Heizung kein Sportbetrieb.

»Mit dem Auszug der Bundeswehr wird auch deren Heizkraftwerk abgeschaltet, über das die Sportstätten versorgt werden«, erklärt Stephan Lichtner, Abteilungsleiter Schwimmen des SCPE. Deshalb müssen in den kommenden Monaten neue Versorgungsleitungen gelegt werden. Bis das geschehen ist, heißt es für den Verein: durchhalten und möglichst wenig Mitglieder verlieren.

Gerade die Schwimmabteilung trifft die Hallenschließung besonders hart. Denn Trainingsmöglichkeiten für Schwimmer sind rar gesät in München. »Wir haben Angebote aus der ganzen Stadt bekommen, müssten uns aber auf verschiedene, weit entfernte Standorte aufteilen«, berichtet Lichtner. Gerade für die Drei- bis Sechsjährigen wäre es jedoch wichtig, eine Trainingsmöglichkeit in der Nähe zu finden. Auch die Nachwuchs- und vor allem Leistungsschwimmer, die bis zu siebenmal pro Woche trainieren, bräuchten dringend einen festen Trainingsblock mit etwa fünf Bahnen. Doch eine derartige Lösung ist aktuell nicht in Sicht. Für die Leichtathlethen, Volleyballer, Fechter und Badmintonspieler sieht es ein wenig besser. »Wir werden uns auf die Hallen in der Umgebung verteilen«, sagt Maximilian Hoheneder, Vizepräsident Sport des SCPE.

Trotzdem geht die Angst um im Verein. Kein Wunder, schließlich musste der SCPE bei der Generalsanierung des Schwimmbades vor vielen Jahren bereits herbe Mitgliederverluste wegstecken. Lichtner: »Gerade in den letzten zwei Jahren haben wir uns aber einen festen Mitgliederstamm aufgebaut.« 290 Mitglieder hat die Schwimmabteilung des SCPE, etwa 180 von ihnen nutzen regelmäßig das 25 Meter-Becken. »Pro Tag trainieren hier etwa 80 Schwimmer – von solchen Zahlen können öffentliche Bäder nur träumen«, weiß Cheftrainer Elvir Mangarfic.

Seit zweieinhalb Jahren trainiert der gebürtige Kroate die SCPE-Schwimmer. »Und alle sind von Elli begeistert«, berichtet Lichtner – und das sicher nicht nur wegen der Gummibärchen, die es für jeden Schwimm-Schüler nach dem Training gibt. Auch die rund 40 Leistungsschwimmer des Vereins, die teilweise bereits bei den Deutschen Meisterschaften mitschwammen, brachte Elli in den letzten Jahren deutlich nach vorn. Um diese Leistungsträger sowie die breite Basis fürchtet der Verein jetzt. »Gerade die Kaderschwimmer hält man nicht lang, wenn man ihnen keine entsprechenden Trainingsmöglichkeiten bieten kann«, sagt Lichtner.

Trotz dieser Zukunftssorgen schaut Christine Sundmacher, Vizepräsidentin Geschäftsführung, positiv in die Zukunft: »Wenn man überlegt, dass bis vor eineinhalb Jahren die Anlagen noch abgerissen werden sollten, ist unsere aktuelle Lage gar nicht mehr so schlimm«. Andrea Koller

Artikel vom 10.02.2009
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...