Die Chancen stehen gut, doch letzte Gespräche stehen noch aus

Olympiapark · Kino am Olympiasee?

Lauschige Kino-Sommer-Nächte – die Organisatoren sind optimistisch, dass »Kino am Pool« in diesem Jahr im Olympiapark stattfinden kann.	Foto: Veranstalter

Lauschige Kino-Sommer-Nächte – die Organisatoren sind optimistisch, dass »Kino am Pool« in diesem Jahr im Olympiapark stattfinden kann. Foto: Veranstalter

Olympiapark · Acht Jahre lang war das Ungererbad in Schwabing eine Lieblings-Anlaufstelle für Münchens »Outdoor-Cineasten«. In diesem Jahr endet diese kleine Tradition – wahrscheinlich allerdings nur, um im Olympiapark wieder aufzuerstehen. Die »Umsiedlung« ist geplant, weil es am Ungererbad zuletzt Ärger mit Anwohnern gab – »drei von 4600 Anwohnern«, wie Organisator Reinhard Strasser betont.

Diese hätten sich von der Geräuschkulisse gestört gefühlt und einen Anwalt eingeschaltet, »obwohl wir die Dezibel-Grenzen stets eingehalten haben«, wie er erklärt. Nachdem den Münchner Stadtwerken (SWM) als Badbetreiber jedoch eine nachbarschaftsrechtliche Klage angedroht wurde, zog Strasser von sich aus die Reißleine, um seinen Partnern keinen Prozess zuzumuten. »Wir haben uns dann mit den Stadtwerken zusammengesetzt und über Alternativen nachgedacht«, erzählt er. Dabei ist man auf das Olympiaschwimmbad gekommen, dessen Betrieb 2007 die SWM übernommen haben. Vom 28. Mai bis zum 30. August soll das Filmvergnügen mit einer Mischung aus Kassenschlagern und Programmkino dauern – an den Abenden, an denen es das Wetter erlaubt.

Das Lichtspiel unter dem Nachthimmel pausiert außerdem an den Tagen, an denen es Kollisionen mit größeren Veranstaltungen auf dem Parkgelände geben könnte. Hierzu steht noch ein Gespräch zwischen Veranstaltern, SWM und der Olympiapark GmbH an, bei dem die Vertreter des Olympiaparks über das endgültige Plazet für die Veranstaltung entscheiden wollen. Strasser ist allerdings zuversichtlich, dass das Kino-Event daran nicht scheitern werde.

Von der Stadtverwaltung wird »Kino am Pool«, abgesehen von den üblichen Auflagen, wohl keine Steine in den Weg gelegt bekommen. »Vom Grundsatz sieht es gut aus«, erklärt auch Christo­pher Habl, Sprecher des Kreisverwaltungsreferats: »Ich denke, dass alles regelbar ist.«

Auch der örtliche Bezirksausschuss Milbertshofen - Am Hart (BA 11) zeigt sich wohlwollend gegenüber dem Projekt und stimmte ihm bei seiner März-Sitzung mit nur einer Gegenstimme zu. Diese Gegenstimme kommt trotz grundsätzlich positiver Haltung ausgerechnet von BA-Chefin Antonie Thomsen (SPD) – sie betont damit, dass sie vor ihrer Zustimmung gerne noch die ausstehenden Gespräche mit Verwaltung und Olympiapark abgewartet hätte.

Abgesehen von dieser eher symbolischen Geste mahnte der BA die Veranstalter bei der Sitzung aber auch, die Lärmproblematik im Blick zu behalten. Strasser fürchtet indes keine neuen Probleme: »Wir schließen jegliche Beeinträchtigung aus.« Die Wohnbebauung im Olympiadorf sei zu weit weg, als dass sich die Bewohner gestört fühlen könnten. CSU-Sprecher Erich Tomsche warnte Strasser allerdings, dass ungünstige Winde den Schall durchaus an die Ohren der Anwohner des Olympiadorfs tragen könnten – »und dort wohnen empfindliche Leute«, fügte er mahnend hinzu. Strasser allerdings bleibt optimistisch: »Wir reden hier ja auch nicht von einer Lautstärke, wie sie bei einem Rockkonzert entsteht.« maho

Artikel vom 17.03.2009
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