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Anwohner wollen Verlegung der Busroute
Giesing/Harlaching · Harte Fronten im Streit um Buslinie 145
Am Straßenkreuz der Fasangarten- und der Minnewitstraße ist die Schaffung eines Kreisverkehrs geplant. Dieser könnte als Wendeschleife auch die Bus-Probleme der Linie 145 lösen helfen. Foto: Hettich
Giesing/Harlaching · Bei der Streckenführung der Buslinie 145 zwischen dem Ostbahnhof und dem Fasangarten brachen die alten Glaubensgegensätze auch während der letzten Sitzung des Bezirksausschusses wieder auf.
Im Fokus der Kritik des BA und von Anwohnern aus der Kiesmüller- sowie der Waldsassener Straße ist nach wie vor die Praxis der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), die taktverdichtenden Verstärkerfahrten durch die beiden engen Anwohnerstraßen verkehren zu lassen und diese zudem als Wendeschleife zu nutzen. Anwohner und BA erachten die besagte Wohnstraßen als nicht geeignet für den Busverkehr, mahnten immer wieder Beschädigungen der Trassen durch die Busse an und sprechen sich stattdessen für eine dauerhafte Verkehrsführung der Linie entlang von Balan- und Fasangartenstraße aus. Zudem solle die Linie bis zum neu zu schaffenden Kreisverkehr an der Kreuzung von Fasangartenstraße/Minnewitstraße verlängert werden – dieser sei als Wendeschleife ideal. Doch dieses Gedankenkonstrukt lehnt die MVG bisher ab. Grund: durch eine Weiterfahrt ergebe sich zusätzlicher Bedarf an Bussen und Personal, was wirtschaftlich auch aufgrund der Auslastung nicht zu vertreten sei. Heribert Wagner (FDP) mochte ob dieser Argumentation nur den Kopf schütteln.
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Der Liberale war nach eigener Aussage jüngst die umstrittene Verlängerungsstrecke ausgerüstet mit Stoppuhr und hinter einem Bus der Linie 145 abgefahren. Ergebnis laut Wagner: pro Fahrtrichtung ergebe sich lediglich eine »vertretbare« Fahrzeitverlängerung von rund eineinhalb Minuten. Den weit erhöhten Kostenansatz seitens der MVG mochte er »nicht nachvollziehen«. Im BA gab man sich auf Anregung des FDP-Mannes durchaus kämpferisch: so soll ein vier- bis sechswöchiger Probebetrieb unter Einbeziehung des neuen Kreisels klare Daten, Zahlen und Fakten liefern. Doch in der Sitzung fehlte es an der direkten Möglichkeit einer Auseinandersetzung. Grund: wegen »Terminschwierigkeiten« und aufgrund »des Fehlens neuer Aspekte« war kein Vertreter der MVG der Einladung des BA gefolgt. Vielmehr scheint die Stadt und ihre Behörden Fakten schaffen zu wollen, scheint die weitere Verkehrsführung durch die Anwohnerstraßen beschlossene Sache. Denn der BA wurde über eine bevorstehende Sanierung und Ausgestaltung der Waldsassener- und der Kiesmüllerstraße informiert – offensichtlich sollen diese beiden Trassen mit verbessertem Belag für einen längerfristigen Betrieb tauglich gemacht werden. Doch Trennungslinien gibt es nicht nur zwischen Stadt und Stadtteil.
Nach den Worten von BA-Chef Horst Walter (SPD) sei das Dringen des Nachbarstadtteils Ramersdorf-Perlach auf ein Beibehalten der aktuellen Busroute »keinesfalls hilfreich gewesen«. Deren Forderung könne doch wohl nur für den eigenen Zuständigkeitsbereich gelten – und nicht für die auf Obergiesinger Terrain gelegenen Linienteilstücke wie die Kiesmüller- und Waldsassener Straße. Zudem droht weiterer Ärger, sollte die Linie aufgrund der Proteste aus den Anwohnerstraßen etwa alternativ verkürzt werden, um die Anwohnerstraßen zu entlasten. Denn der Elternbeirat der Grundschule an der Balanstraße hatte mit Schreiben an Bezirksausschüsse und Behörden erst kürzlich wieder deutlich gemacht, dass die Linie auch weiterhin zur Siedlung an der Fasangartenstraße verkehren müsse und keinesfalls verkürzt werden dürfe. Immerhin kein Widerspruch zur Haltung des BA. Ein Verkehr bis zum neuen Keisverkehr an der Minnewitstraße würde diese Forderung einschließen – und die Anwohner aus Waldsassener- und Kiesmüllerstraße aus ihrer ungeliebten »Wendeschleifenrolle« entlassen.
Hettich
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