Schulleiter Rudolf Galata wirbt für neue Schule

Taufkirchen · Neubau bevorzu

Die Walter-Klingenbeck-Realschule ist in die Jahre gekommen. Schulleiter Rudolf Galata spricht sich für Neubau aus. Foto: mst

Die Walter-Klingenbeck-Realschule ist in die Jahre gekommen. Schulleiter Rudolf Galata spricht sich für Neubau aus. Foto: mst

Taufkirchen · Das stattliche Gebäude am Köglweg 104 wird vermutlich bald der Vergangenheit angehören: Die Gemeinde Taufkirchen plant die »Walter-Klingenbeck-Realschule« abreißen zu lassen und an einem anderen Standort durch einen Neubau zu ersetzen. Geschätzte Kosten: etwa 34,8 Millionen Euro.

Mit einer endgültigen Entscheidung will der Zweckverband der Schule, der jetzt zu dem Thema im Taufkirchener Rathaus tagte, noch warten. Voraussichtlich kommende Woche soll ein Beschluss gefasst werden. Die grundlegende Frage lautet, ob das Gebäude abgerissen oder saniert werden soll. Letzteres würde mit rund 32,8 Millionen Euro zu Buche schlagen, was einer Differenz von zwei Millionen Euro gegenüber der Neubau-Variante entspricht. Eben dieser im Verhältnis eher als gering einzustufende Betrag bewog die Verbandräte, von einer Sanierung abzusehen und ihr Votum dem Neubau zu geben. Für eben diese Lösung plädierte auch der Rektor der Schule, Rudolf Galata, der als Gast an der Sitzung teilnahm und ausführlich darlegte, warum eine Generalsanierung in seinen Augen keinen Sinn mache. Vor allem verwies er auf die Baustellen-Situation mit ständig wechselnden Auslagerungen, die mindestens sechs Jahre anhalten werde: »Das bedeutet sechs Jahre Dauerstress für die Schüler, da in Bauabschnitten vorgegangen werden muss und die Klassen ständig umziehen müssten«, klagte er. Aber auch von der Ausstattung her ist das Gebäude mit derzeit 28 Klassen und 726 Schülern deutlich in die Jahre gekommen. Veraltete technische Anlagen, fehlende Klassenzimmer Räume für die Lehrkräfte, notdürftige Ersatzunterbringung für Schulpsychologen: »So kann es nicht bleiben«, monierte Galata. Die Mehrheit des Zweckverbands sprach sich ebenfalls für einen Neubau aus. Insbesondere der Verbandratsvorsitzende und Bürgermeister von Taufkirchen, Jörg Pötke (ILT), warb eindringlich für diese Lösung: »Da hätten wir gestalterisch völlig freie Hand und müssten uns nicht mit Urheberrechtsfragen herumärgern.« So habe der Architekt der 1977 errichteten Schule zwar keine grundsätzlichen Bedenken angemeldet, aber doch signalisiert, dass er bei bestimmten baulichen Änderungswünschen gefragt werden wolle.

Außerdem könne man bei der Neubau-Variante, die auch einen Ganztagesschulen-Zweig einbinden würde, auf die »Agilität des Kultusministeriums« hoffen, sagte der Rathauschef weiter. Die Bauzeit für einen Neubau wird nach den Worten vom Geschäftsführenden Beamten Dieter Braunstein rund vier Jahre betragen. Spannend dürfte die Frage nach dem Standort werden: In der kommenden Taufkirchener Gemeinderatssitzung will Pötke mit den Fraktionen und den Grundstückseigentümern hierüber ins Gespräch kommen. Keine Bedenken äußerte Pötke zu den Kegelfeldern als möglichen Standort – ein brisantes Thema, da kein Geringerer als er selbst jahrelang darum gekämpft hatte, das Grün­areal an der S-Bahn-Station von einer Bebauung freizuhalten. Pötke verwies auf die Beschlusslage des Zweiten Bürgerentscheids im Juli vergangenen Jahres: Eine überwältigende Mehrheit der Taufkirchener hätten sich dafür ausgesprochen, die Kegelfelder als »Flächen für den Gemeindebedarf« auszuweisen. Diesem Aspekt werde mit dem Bau einer Realschule voll und ganz Genüge getan. Er selbst machte keinen Hehl daraus, dass ihm die Kegelfelder als Standort sympathisch seien: »Warum denn nicht? Das Areal liegt zumindest schon einmal in der Nähe des Sportparks, was nicht ganz unpraktisch ist.« Es seien jedoch alle Optionen offen.

mst

Artikel vom 01.04.2009
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