Neuperlach · Job für Arbeitslose

Im neuen Second-Hand-Laden soll es auch eine Saftbar geben, die von jugendlichen Arbeitslosen bedient wird. Foto: Hirt

Neuperlach · Seit knapp 15 Jahren widmet sich die »Junge Arbeit Neuperlach e.V.« (JAN) der Qualifizierung und Vermittlung von jungen Arbeitslosen im 16. Stadtbezirk. Ende April startet sie ein neues Projekt im Quiddezentrum in Neuperlach.

Im ehemaligen Blumenladen wird ein »Second-Hand-Geschäft« für Sportartikel und Sportbekleidung eröffnet, vorerst bis Dezember 2010. Hier sollen junge arbeitslose Menschen zwischen 16 und 25 Jahren »vollständige Arbeitsabläufe und Teamprozesse der realen Arbeitswelt kennen lernen und sich dadurch qualifizieren«, erklärt der Vorsitzende des JAN-Fördervereins, Kurt Damaschke. Ebenso wie beim Projekt ›Pausenglück‹, der Belieferung von Schülern mit frisch geschmierten Semmeln (der Südost-Kurier berichtete) könnten die Jugendlichen »im Anschluss eine richtige Beschäftigung oder sogar Ausbildung bekommen«, hofft Damaschke. Beim ›Pausenglück‹ sei dies schon einigen Jugendlichen gelungen. »Die Idee für Handel mit Sportartikeln entstand nach einer Befragung von jugendlichen Arbeitslosen«, berichtet Projektbetreuer Michael Sturm von der Diakonie Hasenbergl, die Projektträger ist. Die Initiative ging von der Wohnungs- und Siedlungsbau Bayern (WSB) aus. »Da wir einerseits soziale Projekte in der Nähe unserer Wohnungen fördern und andererseits mit der Diakonie Hasenbergl gute Erfahrungen gemacht haben, stellen wir ihr sehr gerne die Ladenräume in der Quiddestraße 45 mietfrei zur Verfügung. Vorerst bis Ende 2010, damit beide Seiten unbelastet prüfen können, ob das Projekt hält, was wir uns jeweils erhoffen«, erläutert Günter Glasner von der WSB. Lediglich die laufenden Kosten müssen vom Träger aufgebracht werden.

Für Damaschke und Sturm ist das Ziel von »sports & work« klar: »Ein Beschäftigungs- und Qualifizierungsangebot für die bei uns eingesetzten ALG-II-BezieherInnen sowie preisgünstige Sportprodukte für Familien im Stadtteil und eine Belebung des Stadtteils.« Nicht nur dafür soll die Kooperation mit dem Bewohnerzentrum nebenan, das die WSB vor einem Jahr eingerichtet hat, weitergeführt und ausgeweitet werden.

Noch steht der zirka 30 Quadratmeter große Verkaufsraum im Erdgeschoss sowie der Lager- und Aufenthaltsraum im Keller leer. Auch werden noch Sportkleidung und Sportartikel (Rollerblades, Tischtennis- oder Federballschläger, Jogginganzüge und anderes) als Spende benötigt oder in Kommission angenomen. Sie sollen dann so günstig verkauft werden, dass Familien mit geringem Einkommen sie finanzieren können. Im Verkaufsraum wird es eine Vitamin- bzw. Saftbar geben, an der man frisch zubereitete Frucht- oder Gemüsesäfte kaufen kann.

Das Einrichten und den Betrieb des Ladens sowie die Zubereitung der Getränke sollen Jugendliche und junge Erwachsene übernehmen, die als ALG-II-Bezieher im Rahmen eines so genannten Ein-Euro-Jobs in den regulären Arbeitsmarkt integriert werden sollen. Angestellt werden sie von der ARGE (Arbeitsgemeinschaft der Agentur für Arbeit), die JAN zwölf Stellen für Jugendliche eingerichtet hat. Es sind noch Stellen frei. Das Geschäft soll auch als Stützpunkt für quartierbezogene haushaltsnahe Hilfsleistungen dienen, wie einen sozialen Lieferservice. »Neuperlach-Nord ist der Teil Neuperlachs mit den höchsten Seniorenzahlen. Hier benötigen bestimmt viele Senioren einfache und günstige Hilfen«, so Kurt Damaschke.

Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, kann sich bei JAN in der Albert-Schweitzer-Straße 66, Tel. 4 52 20 80, melden. Wer Sportkleidung und Sportartikel als Spende abgeben kann, wird gebeten, sich an Christian Bald zu wenden, Tel. 1 89 08 39 30 (Montag bis Freitag von 10.00 bis 12.00 Uhr), E-Mail: bald@diakonie-hasenbergl.de

Angela Boschert

Artikel vom 01.04.2009
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