Karwoche und das Osterfest im Münchner Dom

München · Festmusik bei Gottesdiensten

München · Die Feier der Karwoche und der drei österlichen Tage ist für katholische Christen der Höhepunkt des Kirchenjahres. Die Karwoche hat in den katholischen Pfarreien am Palmsonntag, 5. April, mit der Feier des Einzugs Jesu in Jerusalem, der mit Palmprozessionen und feierlichen Gottesdiensten begangen wird, begonnen. Das kirchliche Stundengebet in der Karwoche, die Karmetten, halten der Erzbischof und das Metropolitankapitel München mit den Gläubigen am Gründonnerstag, 9. April, und Karsamstag, 11. April, jeweils um 8 Uhr, sowie am Karfreitag, 10. April, um 10 Uhr.

Bei der Karmette am Gründonnerstag und am Karfreitag singt die Capella Cathedralis Motetten aus der Tradition der Münchner Hofkapelle an der Frauenkirche, am Karsamstag singt die Männerschola deutsche liturgische Gesänge. Am Karfreitag, 10. April, zieht die traditionelle Münchner Karfreitagsprozession durch die Münchner Innenstadt. Unter dem Motto »Die Not der Welt im Kreuz Jesu entdecken« beten Katholiken aus 21 Volks- und Sprachgruppen mit Weihbischof Engelbert Siebler den Kreuzweg der Völker. Er beginnt um 10 Uhr in der St. Michaelskirche in der Fußgängerzone und zieht zur ältesten Münchner Stadtpfarrkirche St. Peter.

Am Vorabend des Gründonnerstags, Mittwoch, 8. April, weiht Erzbischof Marx bei der Chrisam-Messe um 18.30 Uhr die heiligen Öle. Sie werden zur Sakramentenspendung bei Taufe, Firmung, Krankensalbung, Priester- und Bischofsweihe sowie zur Altarweihe verwendet. Die Feier der drei österlichen Tage vom Leiden, vom Tod und von der Auferstehung Christi beginnt am Abend des Gründonnerstags, 9. April. Erzbischof Marx feiert um 18 Uhr den Gottesdienst zum Gedächtnis an die Einsetzung der Eucharistie beim Letzten Abendmahl Jesu in Jerusalem. Er wird bei dieser Feier die zeichenhafte Handlung der Fußwaschung an zwölf jungen Männern vornehmen, die sich im Studienseminar St. Michael in Traunstein und im Spätberufenenseminar St. Matthias in Waldram auf Berufe in der Kirche vorbereiten. Nach den Berichten des Evangeliums hatte Jesus den zwölf Aposteln vor dem gemeinsamen Abendmahl die Füße gewaschen. Die junge Domkantorei und die Capella Cathedralis singen die Missa brevis von Giovanni Pierluige da Palestrina und gregorianische Gesänge. Im Gedenken an die Gefangennahme Jesu wird nach dem Gottesdienst der Altarschmuck entfernt, der Altar entblößt. Bis 22 Uhr ist die Sakramentskapelle im Chorumgang des Domes zur Stillen Anbetung geöffnet.

Die Feier vom Leiden und Sterben Christi mit Wortgottesdienst, Kreuzverehrung und Kommunionfeier beginnt am Karfreitag, 10. April, um 15 Uhr. Erzbischof Marx hält diese feierliche Liturgie. Die ganze Gemeinde ist zur Kreuzverehrung eingeladen. Der Domchor und die Capella Cathedralis singen die Johannes-Passion von Heinrich Schütz. In der Krypta des Domes ist im Anschluss an die Karfreitagsliturgie bis 22 Uhr ein »Heiliges Grab« zum Stillen Gebet geöffnet, am Karsamstag von 7 bis 18 Uhr.

Die Liturgie des Ostersonntags beginnt mit der Feier der Osternacht bereits am Karsamstag, 11. April, um 21 Uhr. Die Osternacht ist nach ältester Überlieferung »eine Nacht der Wache für den Herrn«. In dieser österlichen Nachtwache begeht die Kirche mit Lichtfeier, Schriftlesungen und Gebet die Auferstehung Jesu Christi, sein Hinübergehen vom Tod zum Leben. Seit dem 4. Jahrhundert wird in der Osternacht die Taufe gespendet. In diesem Jahr wird der Erzbischof im Dom zwölf Erwachsene taufen. Sie haben in der von den Jesuiten in München geführten Einrichtung der »Katholischen Glaubensorientierung« den katholischen Glauben kennen gelernt. Sie werden in der Osternacht auch das Sakrament der Firmung und zum ersten Mal die Heilige Kommunion empfangen. Höhepunkt der Osternacht ist die festliche Feier der Eucharistie. Die am Gründonnerstag verstummten Glocken verkünden mit vollem Ostergeläut die christliche Auferstehungsbotschaft. Musikalisch wird die Osternacht vom Vokalensemble der Dommusik mit deutschen und gregorianischen Gesängen, Motetten und Osterliedern gestaltet.

Am Ostersonntag, 12. April, zelebriert Erzbischof Marx im Liebfrauendom um 10 Uhr ein feierliches Pontifikalamt und hält die Osterpredigt. Es erklingen die Theresienmesse von Joseph Haydn und österliche Chorsätze. Es musizieren der Domchor, die Junge Domkantorei, Solisten und das Domorchester unter Leitung von Lucia Hilz. Zum Abschluss der drei österlichen Tage feiert der Erzbischof um 15 Uhr einen feierlichen Vespergottesdienst zum Ostersonntag. Dabei erklingen die Ostervesper von Karl-Ludwig Nies und das Halleluja von Georg Friedrich Händel. Domdekan Lorenz Wolf feiert am Ostermontag, 13. April, um 10 Uhr den Festgottesdienst. Die Capella Cathedralis singt die Missa »In Te Domine speravi« von Orlando di Lasso.

Artikel vom 08.04.2009
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