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Tanja Maria Froidl ist Zarah Leander
Ein spezielles Gefühl
Tanja Maria Froidl spielt morgen im Deutschen Theater die Ufa-Legende Zarah Leander. Foto: DT
München – Tanja Maria Froidl ist in München aufgewachsen und hat hier Gesang studiert. Mittlerweile ist sie auf den deutschen Bühnen zuhause und spielte unter anderem viele Male erfolgreich die Hauptrolle in „Der Wind hat mir ein Lied erzählt“ – ein musikalisch biografisches Stück über Leben und Wirken von Zarah Leander. Am morgigen Sonntag, 3. Mai, um 18 Uhr ist es im Deutschen Theater in Fröttmaning erstmals in München zu sehen. Wir haben mit Tanja Maria Froidl darüber gesprochen.
Wann ist Ihnen Zarah Leander zum ersten Mal begegnet?
Als ich Teenager war ist sie mir indirekt begegnet – in der Plattensammlung
meines Bruders. Nina Hagen hatte ja mal „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder
gescheh’n…“ interpretiert und das passte wunderbar zu meiner damaligen Punkphase.
Zarah selbst hörte ich viel später. Mich hat nicht nur ihre Stimme fasziniert,
sondern auch ihre ganz spezielle Art, ihr ganz spezielles Gefühl.
Wie geht man an die Herausforderung heran, so eine Frau auf der Bühne
darzustellen?
Das ist tatsächlich in vielerlei Hinsicht
eine Herausforderung. Da ist ihr Gestus, ihr Nimbus, ihre Größe – und damit
meine ich nicht nur, aber auch ihre Körpergröße und Figur, die ich nie ausfüllen
kann –, ihre Stimme, ihre Aura. Sie war eine echte Diva. Ich bin keine „1:1-Zarah“,
sondern muss zu ihr werden. Sicherlich steht ihre Stimme im Vordergrund.
Ich habe mich zwar schon immer gern mal auch in den tieferen Lagen bewegt,
obwohl ich ein hoher Mezzosopran bin, zum Beispiel als erster Tenor der
„Comedian Harmonists“. Dennoch ist Zarahs extrem tiefe Lage und ihre Stilistik,
insbesondere ihre Konsonanten – das berühmte rollende R – einfach etwas
Besonderes, das zu finden und zu trainieren ist. Dann kommt das Äußerliche.
Wir haben extra eine rote Perücke anfertigen lassen. Und es geht weiter
mit ihrem Akzent, ihrer Gestik und ihrer Art, sich zu bewegen bis hin zum
Innenleben – wie denkt und vor allem wie fühlt sie? Da ist natürlich die
Angst da – kann ich eine Frau wie sie darstellen? Aber auch die Freude,
genau das zu tun.
Wie haben Sie sich vorbereitet? Auch mit Literatur über Zarah Leander?
Das Erste war für mich hören, hören, hören. Dann habe ich die alten
Ufa-Filme gesehen und natürlich viel gelesen. Über sie, aber auch über andere
Größen der Zeit. Auch über die Zeit selbst. Unser Stück endet 1948 und beginnt
bei Zarahs frühen Anfängen.
Zarah Leander war ja politisch nicht unumstritten. Macht auch das
den Reiz aus, sich in ihre Rolle zu versetzen?
Es reizt
mich generell, mich hineinzufühlen, warum manche Menschen zunächst abzulehnende
Handlungen ausführen. Wie haben sich die Leute in der Nazizeit gefühlt?
Wäre ich mitgelaufen oder im Widerstand gewesen? Meine Generation „redet
sich leicht“, wenn sie nur anklagt oder nichts mehr davon hören will. Man
vergisst auch leicht, dass wir anders aufgewachsen sind – mit mehr Offenheit
und Freiheit. Mit mehr Nachdenken und -fragen dürfen. Andrerseits ist es
fragwürdig, warum eine Frau wie sie, die sich durchaus durch Schlagfertigkeit
auszeichnete, bis zu ihrem Tode nie offen über ihre Zeit mit den Nazis gesprochen
hat, sondern stets phrasenhafte Antworten parat hatte.
Sie haben schon viele Tourauftritte mit „Der Wind hat mir ein Lied
erzählt“ gespielt. Jetzt führen Sie es zum ersten Mal in München auf. Ist
das etwas Besonderes für Sie?
Ich bin in München aufgewachsen
und habe hier studiert und finde es herrlich, endlich mal wieder in der
Heimat zu spielen. Und es ist schon aufregend, mein Deutsches-Theater-Debüt
zu haben. Ich hoffe, dass ganz viele meiner Freunde und Bekannte kommen
– das würde mich riesig freuen!
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