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Chiemgaustraße erhält lärmmindernden Fahrbahnbelag
Giesing/Ramersdorf · Auf leisen Rädern
Derzeit wird auf drei Hauptverkehrsadern in München die Straße aufgerissen und es steht nur jeweils eine Fahrspur zur Verfügung. Foto: Föll
Giesing/Ramersdorf · Noch bis Mitte September ist die Chiemgaustraße zwischen Rosenheimer- und Pfälzer-Wald-Straße nur einspurig befahrbar. Der Grund: Das Baureferat baut hier einen lärmmindernden Fahrbahnbelag, den so genannten »Splitmastix lärmarm« ein. »Das Geheimnis des neuen Asphalts liegt im speziellen Kornaufbau und im Hohlraumgehalt«, erklärt Baustellenkoordinator Richard Bartl. Hierdurch würde der Schall besser absorbiert.
Wieviel Dezibel weniger die Anwohner künftig erwarten dürfen, ist nicht bekannt. »Es gibt bisher nur Erfahrungswerte auf Autobahnen, wo mit Geschwindigkeiten ab 80 km/h gefahren wird, aber wir versprechen uns eine deutliche Lärmminderung«, so Bartl. Das Projekt werde wissenschaftlich durch Lärmmessungen begleitet. Bartl betont, dass es sich bei dem neuen Fahrbahnbelag nicht um den umstrittenen »Flüsterasphalt« (OPA – Offenporiger Asphalt) handle, der in den letzten Jahren auf zahlreichen deutschen Autobahnen aufgebracht wurde. Dieser sei nicht stadttauglich, weil er unter anderem über die Poren entwässert, was in der Stadt nicht notwendig sei, weil es Randsteine gäbe. Zudem sei dieser Asphalt sehr teuer. Der »Splitmastix« hingegen koste »nur« etwa 30 Prozent mehr als ein herkömmlicher Fahrbahnbelag. Finanziert wird die Maßnahme über das Konjunkturpaket II des Freistaates Bayern. Die Stadt München hatte entsprechende Fördermittel für den Einbau des »Splitmastix« auf mehreren Münchner Hauptstraßen beantragt und Erfolg gehabt. Derzeit wird der Belag auch in der Moosacher- und der Fürstenrieder Straße eingebaut, im Jahr 2010 folgen drei weitere Straßenabschnitte in der Wasserburger Landstraße in Trudering, in der Landsberger Straße und in der Orleansstraße zwischen Rosenheimer Straße und Orleansplatz.
Um die Fördermittel vom Freistaat Bayern zu erhalten, mussten bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein wie hohes Verkehrsaufkommen, eine hohe Besiedlungsdichte und ein sanierungsbedürftiger Zustand der Straße. All dies trifft auf die Chiemgaustraße zu: 51.000 Kraftfahrzeuge pro Tag wälzen sich an den mehrgeschossigen Wohnhäusern entlang, in den letzten Jahren sei an dem Fahrbahnbelag nur hier und da geflickt worden, so Bartl. Nachteil für die Autofahrer: Bis zur Fertigstellung der Straße ist Stau vorprogrammiert. »Auch wenn in den Ferien etwa 15 Prozent weniger Verkehr herrscht, so stehen dennoch nur die Hälfte an Fahrspuren zur Verfügung«, rechnet Bartl vor. Die großräumige Absperrung sei aber notwendig, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Um so wenig Fugen wie möglich und damit weniger lärmproduzierende Störungen zu erhalten, müsste man große Baufelder anlegen. Bartl rät, bis Mitte September auf andere Straßen auszuweichen oder auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad umzusteigen, falls das möglich ist.
Zeitplan
Der genaue Arbeitsablauf: Bis 14. September ist pro Richtung auf der gesamten Strecke nur eine von zwei Fahrspuren befahrbar. Bis 23. August wird die südliche und vom 24. August bis 14. September die nördliche Fahrbahnhälfte hergestellt. Entsprechend den beiden Bauphasen sind die einmündenden Seitenstraßen in die Chiemgaustraße gesperrt. Vom 13. bis 22. August ist die Balanstraße südlich der Chiemgaustraße und vom 4. bis 12. September nördlich der Chiemgaustraße abgehängt. Während dieser Zeiten ist eine Querung der Chiemgaustraße von der Balanstraße aus nicht möglich.
Sybille Föll
Artikel vom 12.08.2009Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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