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Entscheidende Phase an der Baustelle Münchner Freiheit: Dach wird aufgebaut
Schwabing · Feinarbeit hinter Gerüsten
Derzeit wird das Dach montiert für die neue Haltestelle (hier im fertigen Zustand). F.: SWM
Schwabing · Die Bauarbeiten an der Münchner Freiheit sind in die entscheidende Phase getreten: Seit 11. August läuft der Aufbau des Daches für die künftige Endhaltestelle der neuen Tram 23: Drei der insgesamt 18 Stützen stehen diese Woche und auch Teile des künftigen Daches, das aus 113 Einzelteilen bestehen wird. Der Rohbau soll in zwei Monaten fertig sein, die Inbetriebnahme ist zum Start der Tram 23 am 12. Dezember geplant.
Von außen ist von den komplexen Arbeiten an der futuristisch anmutenden Überdachung kaum etwas zu sehen. Da das die nächsten Monate so bleiben wird, durften Pressevertreter diesen Dienstag, 18. August, einen ersten Blick hinter die Kulissen des Projekts werfen. Denn erst wenn alles montiert und verkabelt ist, in zweieinhalb Monaten, und danach die innen hohlen Stahlpfeiler außen Weiß und innen Grün lackiert sind, wird das Gerüst entfernt. Lange Zeit, erklärte Gunnar Heipp, Leiter Strategische Planungsprojekte vom Bauherren SWM, haben auch die Vorbereitungen für den Bau der neuen Haltestelle gedauert. Die teils undichten Fugen des über vierzig Jahre alten U-Bahnbauwerks wurden aufwändig und nach dem neuesten Stand der Technik saniert. Nach dem Bau der Fundamente für die 18 Dach-Stützen erfolgten Beton- und Pflasterarbeiten zur Wiederherstellung der Platzoberfläche – die im August weitgehend abgeschlossen sein werden.
Und die nächsten Wochen im August werden nach und nach die einzelnen Stützpfeiler von der beauftragten Stahlbaufirma aus Vorarlberg nach Schwabing rollen und dort ab 7.30 Uhr angeliefert. Die anschließende Montage der Fußbasis mit Verkabelung und Abdichtung einer jeden Säule dauert mehrere Stunden. Die 1.500 Quadratmeter umfassende Konstruktion gründet auf 18 Stützen, die sich aus je drei Segmenten zusammensetzen und die die 200 Tonnen schwere Dachfläche halten. Auch aus Gründen der Tragfähigkeit sei die ursprünglich geplante Kunststoff-Verbund-Lösung nicht zu verwirklichen gewesen. Der jetzt verwendete Stahl sei jahrzehntelang haltbar, so Heipp.
Auf den ersten Blick ist kaum zu erkennen, dass das Dach weit mehr ist als ein kunstvoll gestalteter Regenschutz: Innerhalb des Dachaufbaus zwischen den Rippenverstärkungen befinden sich sämtliche Elektro- und Datenleitungen, etwa für die Beleuchtung. Auch der Fahrdraht für die Stromversorgung der Tram hängt am Dach. Mit dessen ungewöhnlicher Berg- und Talgestaltung gewannen OX2 Architekten den 2003 durchgeführten Wettbewerb. Das neue Dach sorgt für eine weitere öffentliche Fläche hinter der Haltestelle und bildet den südlichen Abschluss der neuen Tramlinie in die Parkstadt Schwabing.
Über den Bauablauf kann man sich im MVG-Infocontainer gegenüber der Einmündung Leopold-/Clemensstraße informieren: Mittwoch bis Freitag, 15 bis 19 Uhr. Michaela Schmid
Artikel vom 18.08.2009Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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