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Melanie Michalski setzt sich für Jugendliche ein
Poing · Streetworkerin startet durch
Michael Krach, Jugendreferatsleiter (li.) und Bürgermeister Albert Hingerl (re.) freuen sich über den Erfolg von Streetworkerin Michaela Michalski (Mitte). Foto: pt
Poing · Ihr Arbeitsplatz ist die Straße und der Marktplatz, die Arbeitszeit der Abend und das Wochenende. Melanie Michalski ist seit einem halben Jahr als Streetworkerin in der Gemeinde Poing tätig. Ein gut investiertes Geld. Denn bei einem Pressetermin am Marktplatz kürzlich hat Bürgermeister Albert Hingerl die Sozialpädagogin vorgestellt und resümiert: »Es melden sich weniger Bürger, die sich über Jugendliche beschweren.«
Die Zielgruppe der neuen Streetworkerin sind die Jugendlichen, die nicht ins Jugendzentrum gehen, weil sie wegen Hausverbots nicht können oder gehen wollen. »Im Jugendzentrum herrscht Alkohol- und Rauchverbot«, deshalb sei diese Einrichtung für viele nicht attraktiv, so der Rathauschef.
Stattdessen treffen sie sich auf öffentlichen Plätzen, am Marktplatz, CityCenter, Badesee und Bahnhof. Vermehrt hatte es in den vergangenen Jahren Beschwerden von Passanten und Anliegern gegeben, die sich von Jugendgruppen belästigt fühlten; Schmierereien, Sachbeschädigungen und Anpöbelungen waren die Klagen und die Vorgeschichte, die zur Einrichtung einer Videoanlage wie auch einer Stelle für aufsuchende Jugendarbeit geführt hatten.
Mit der 29-Jährigen hat man offensichtlich ins Schwarze getroffen. In den ersten Monaten hat sie den Kontakt gesucht. Rund zehn verschiedene Cliquen hat sie getroffen, sich die Probleme der Jugendlichen angehört. »Es ist ein langwieriger Prozess, die Jugendlichen gewinnen langsam Vertrauen, weil sie merken, dass ich sie ernst nehme.« Doch Melanie Michalski spricht ihre Sprache, trifft den Ton und kennt die Themen, die diese Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren interessieren. Ihre Probleme ranken um familiäre Schwierigkeiten bis hin zu den vergeblichen Bemühungen Praktikumsplätze oder Lehrstellen zu finden. Wer noch keine Ausbildung oder Arbeitsstelle hat, ist auf der Suche, denn: »Die Jugendlichen wollen arbeiten.« In diesem Zusammenhang appelliert die Sozialpädagogin an Unternehmen sich an sie zu wenden, wenn freie Plätze zur Verfügung stehen.
Als nächsten Schritt hat Frau Michalski die Jugendlichen für alternative Projekte interessiert: Ein Graffiti-Workshop, ein Antiaggressionstraining und Jamsessions für die musikbegabten Jugendlichen sind geplant.
Ganz stolz ist sie auf das Projekt »Fotokids«, das großen Anklang bei den Jugendlichen gefunden hat und beachtliche Fotokünste vorweist. »Für eine Ausstellung suchen wir jetzt Sponsoren und einen geeigneten Raum in Poing.« Denn die Poinger sollen sich damit auseinandersetzen können. Der wünscht sich auch von den Erwachsenen ein wenig mehr Toleranz für die Jugend in der Öffentlichkeit und warnte vor überzogenen Erwartungen: »Frau Michaelski kann Poing nicht retten, aber beitragen, dass es besser wird.« Petra Tränkel
Artikel vom 26.08.2009Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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