Deutsch-Deutsche Geschichte beim Erzählcafé

Schwabing · Von Oberlausitz nach Bayern

Schwabing · Das Nachbarschaftsprojekt in der Seidlvilla veranstaltet zusammen mit dem Münchner Bildungswerk die Reihe »Münchner Erzählcafé«. Hier erzählen Zeitzeugen aus ihrem Leben, berichten von persönlichen Erlebnissen und Erinnerungen. Das nächste Münchner Erzählcafé findet statt am Samstag, 10. Oktober um 15 Uhr. Veranstaltungsort ist die Seidlvilla, Nikolaiplatz 1 b. Ab 14.30 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen und Zeit zum Gespräch.

Der Eintritt (nur an der Tageskasse) kostet 5/4 Euro.

Antonia Muth erzählt an diesem Nachmittag unter dem Titel »Auf der Mauer, auf der Lauer…« – von der Oberlausitz nach Oberbayern – eine deutsch-deutsche Geschichte. Antonia Muth, geboren 1946 in der Oberlausitz, im deutsch-tschechisch-polnischen Dreiländereck, wuchs mit Grenzerfahrungen auf. Stacheldraht und Mauer waren sichtbare Zeichen. Die Einengung des Denkens, Hörens, Sprechens, Sehens und Handelns stand als unsichtbares Gesetz über ihrer Jugend, besonders über ihrer Schulzeit. Als Schülerin mit christlicher Weltanschauung war sie trotz intensiver kontinuierlicher Indoktrination der DDR-Regierung ein »hoffnungsloser« Fall geblieben.

Anfang der 70er Jahre lernte sie während der Leipziger Messe ihren heutigen Mann kennen, einen Westler. Reinhard Mey sang zu dieser Zeit: »Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein…« Beide fuhren immer wieder über Grenzen, um sich zu treffen, so z. B. nach Prag oder Budapest, immer im Visier der Staatssicherheit.

Nach einer unendlichen Geschichte, durchwebt mit Wundern, fährt sie im Januar 1975 mit dem Zug über die Grenze nach Hof und lebt seit 1976 in München.

Artikel vom 29.09.2009
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