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Bei den Werkschauen am Wochenende ist alles Kunst, was kreativ ist
Glockenbachviertel · Bilder auf der Leine
Bereits im vergangenen Jahr hat der Verein Kunstrefugium e.V. beim Isarbrückenfest zwischen der Ludwigs- und der Maximiliansbrücke Bilder auf einer Wäscheleine präsentiert. Foto: Veranstalter
Glockenbachviertel · Am Wochenende ist in München Kultur pur geboten: Nicht nur die lange Nacht der Museen lockt am Samstag, auch das Glockenbachviertel zeigt, was es an Kreativität zu bieten hat. Bei den Werkschauen präsentieren die Künstler des Stadtteils am Samstag, 17. Oktober, von 12 Uhr bis 21 Uhr und am Sonntag, 18. Oktober, von 12 Uhr bis 18 Uhr ihre Arbeiten. Doch was ist Kunst? Nach Auffassung der Veranstalter gehören sogar Pralinen dazu.
Rund um den Gärtnerplatz, den Glockenbach und die Ehrengutstraße ist am Wochenende viel zu sehen: Bei den Werkschauen, die dieses Jahr zum siebten Mal stattfinden, führen insgesamt 70 Künstler und Kunsthandwerker vor, womit sie ihr täglich Brot verdienen. »Dabei sind unter anderem Maler und Bildhauer, Hutmacher und Goldschmiede«, sagt Veranstalter René Götz. Manche von ihnen laden die Besucher sogar ein, selbst kreativ zu werden. Etwa der Schmuckladen Perlmuttchen in der Jahnstraße, bei dem sich die Gäste ihre eigenen Ketten basteln können. Kunst für das Wohnzimmer stellt Klaus Mildenberger in seiner Möbel- und Objektgestaltung im Rumfordhof aus, wo auch die Bilder von Peter Hartel gezeigt werden.
»Wir sind bunt gemischt«, sagt Götz. Während im Haus der kleinen Künste in der Buttermelcherstraße zwölf Künstler bei einer klassischen Vernissage Werke für einen Kalender ausstellen, in denen sie ihre Sicht auf das Jahr 2010 interpretieren, verführt das Café Götterspeise die Besucher mit selbstgemachten Pralinen. Vertreten sind außerdem Modedesigner, Lampenhersteller, Architekten und eine Tanzschule – die Veranstalter der Werkschauen haben den Begriff Kunst weit gefasst. Mitmachen darf, wer kreativ arbeitet und seine Wohnung oder sein Atelier unter der Postleitzahl 80469 hat.
Aber auch Gastkünstler sind geladen. Der überregionale Verein Kunstrefugium e.V. zeigt 50 Bilder von 20 Künstlern aus ganz Deutschland. »Vertreten sind sämtliche Stilrichtungen«, sagt Ingrid Müller, Künstlerin aus Ramersdorf und Sprecherin von Kunstrefugium. Unter dem Motto »Wir nehmen Kunst an die Leine« werden die Werke auf der Wiese am Glockenbach auf einer Wäscheleine aufgehängt, die an Bäumen und Straßenlaternen befestigt wird. »Dadurch soll eine Verbindung zwischen dem Glockenbach- und dem Dreimühlenviertel geschaffen werden«, erklärt Götz. Allerdings berge das Vorhaben ein nicht zu unterschätzendes Risiko: »Das Wetter muss mitspielen.«
Verkauft werden darf während der Werkschauen nichts. »Nur unter dieser Voraussetzung hat die Stadt die Veranstaltung überhaupt genehmigt«, sagt Müller. Allerdings seien viele Künstler während der Aktion vor Ort. »Wenn jemandem ein Bild gefällt, kann er natürlich Kontakt aufnehmen und das Werk im Nachhinein erwerben«, rät sie. In erster Linie gehe es jedoch darum, den Münchnern das kreative Schaffen im Glockenbachviertel zu zeigen. Julia Stark
Artikel vom 13.10.2009Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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