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Bürger fordern bezahlbaren Wohnraum und Sauberkeit
Isar-/ Ludwigsvorstadt · »Müllberg« entlang der Isar
Moderierten die Bürgerversammlung: CSU-Stadtrat Josef Schmid (l.) und BA-Chef Alexander Miklosy.
Isarvorstadt/Ludwigsvorstadt · Die Anwohner der Isar- und der Ludwigsvorstadt wünschen sich für ihr Viertel bezahlbaren Wohnraum, saubere Straßen und Gehwege sowie mehr Grün. Auf der Bürgerversammlung des Stadtteils am vergangenen Donnerstag haben die Teilnehmer die Stadt offiziell dazu aufgefordert, sich um diese Anliegen zu kümmern. Der Bezirksausschuss Isarvorstadt-Ludwigsvorstadt (BA 2) unterstützt die Anträge.
»Seit Jahren müssen die Bürger hier mit Vertreibung rechnen«, kritisierte Wolfgang Garella. Der Grund: Große Firmen kaufen Häuser auf und wandeln bezahlbare Mietwohnungen in teure Eigentumswohnungen um. Seine Forderung: Die Stadt soll prüfen, ob es rechtlich möglich ist, derartige Vorhaben unter einen Genehmigungsvorbehalt zu stellen, um ein Einlenken der Kommune zu ermöglichen. »Bei Neubaugebieten wird stets auf eine soziale Mischung der Anwohner geachtet«, sagte er. Dieser Grundsatz werde bei bereits bestehenden Häusern jedoch außer Acht gelassen. Aufgrund der Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen komme es zu einer immer stärkeren Trennung von Arm und Reich.
Theo Kempf, der Vorsitzende des Seniorenbeirats beantragte, in diesem Zusammenhang auch die Wohnsituation der älteren Menschen im Viertel unter die Lupe zu nehmen. »Die Stadt soll analysieren, wie viele über 45-Jährige und über 60-Jährige hier leben«, sagte er. Die Teilnehmer der Versammlung stimmten den Anträgen mit großer Mehrheit zu. Ein nicht ganz so dramatisches Problem brachte Helga Solfrank zur Sprache. »Der Müllberg an der Wittelsbacher Straße entlang der Isar depremiert mich«, klagte sie.
Schuld an dem Unrat auf dem Gehweg seien die Krähen. Bereits mehrfach habe sie beobachtet, wie die Vögel den Abfall aus den Mülleimern ziehen. Ihr Lösungsvorschlag: »Die Stadt soll Behälter mit Deckeln anbringen, wie im Englischen Garten.« Gottfried Hofmann vom Baureferat Gartenbau erklärte jedoch, dass diese Maßnahme nicht ausreiche, um den Krähen Herr zu werden. Weil Mülleimer mit zuklappbaren Deckeln aufgrund der Scharniere zu instabil seien, könne man nur auf Modelle mit einem Schlitz an der Seite zurückgreifen. »Aber die Vögel sind schlau und kommen durch diese Öffnung durch«, mahnte er. Trotz dieser Einwände befürworteten die teilnehmenden Anwohner das Anliegen mit großer Mehrheit. Eva-Maria Lange forderte zudem, insgesamt mehr Mülleiner im Viertel aufzustellen. »So eine allgemeine Forderung können wir nicht erfüllen, wir brauchen genaue Standorte«, erwiderte Hofmann. Daraufhin zog sie ihren Antrag zurück.
Graue Häuserschluchten in der Waltherstraße sind hingegen Dominik Schott ein Dorn im Auge. Er regte an, den Abschnitt zwischen der Mai- und der Kapuzinerstraße durch Baumpflanzungen zu begrünen und erntete dafür breite Zustimmung bei den Teilnehmern. Auch Christine Huber vom Baureferat zeigte sich gegenüber der Idee nicht abgeneigt. »Das wäre schön«, sagte sie. Jedoch müsse sie erst prüfen, ob in diesem Bereich unterirdische Leitungen verlegt seien, die durch Wurzeln zerstört werden könnten.
BA-Chef Alexander Miklosy (RoLi) signalisierte den Anwohnern seine Unterstützung für ihre Anliegen. Lange bot er an, ihr bei der Standortsuche für weitere Mülleimer behilflich zu sein. »Kommen Sie zu uns in die Sitzung und wir suchen gemeinsam nach geeigneten Plätzen«, sagte er – ein Vorschlag, den die Anwohnerin dankend annahm. J. Stark
Artikel vom 17.11.2009Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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