Unstimmigkeiten wegen der Saunabenutzung

Oberhaching · Recht zu schwitzen

Die Senioren bangen um ihre regelmäßigen Saunabesuche. Seit Bürgermeister Stefan Schelle die Trennung von Sauna und Bürgerschwimmen ankündigte ist die Unsicherheit unter den Saunagästen groß. Foto: Pietsch

Die Senioren bangen um ihre regelmäßigen Saunabesuche. Seit Bürgermeister Stefan Schelle die Trennung von Sauna und Bürgerschwimmen ankündigte ist die Unsicherheit unter den Saunagästen groß. Foto: Pietsch

Oberhaching · Saunagänge sollen ja eigentlich entspannend wirken. Bei den Oberhachinger Sauna-Stammkunden der ortsansässigen Sportschule ist von Entspannung allerdings derzeit nichts mehr zu spüren. Seit Bürgermeister Stefan Schelle bei der Bürgerversammlung im November die Abkoppelung der Saunabenutzung vom Bürgerschwimmen ankündigte, ist die Unsicherheit unter den Saunagästen groß. Keiner weiß derzeit genau wie es weitergeht.

Denn seit der Eröffnung der Sportschule im Jahr 1994 standen die Sauna und der Whirlpool der Sportschule allen Teilnehmern des Bürgerschwimmens offen. Ein Angebot, dass von den Oberhachingern rege genutzt wurde. So gibt es trotz der eigentlich geringen Öffnungszeiten an nur zwei Nachmittagen pro Woche aktuell 472 Jahreskarteninhaber, von denen über 100 regelmäßige Saunabesucher sind. Vor allem bei den Oberhachinger Senioren ist die Sauna überaus beliebt. Bei der Bürgerversammlung hatte Schelle nun erklärt, dass es schon für die bisher geduldete Saunamitbenutzung eigentlich keine vertragliche Grundlage gegeben hätte. Sie sei bisher lediglich freundlicherweise vom Geschäftsführer der Sportschule Hermann Brunner nicht beanstandet worden. Durch den kostspieligen Umbau des Saunabereiches im Sommer diesen Jahres, werde diese Duldung durch die Sportschule nicht mehr gewünscht. Den Saunagästen stünde es aber frei individuelle Vereinbarungen über die Saunanutzung mit der Sportschule zu treffen. Zu diesem Zweck hatte die Sportschule in den vergangenen Wochen bereits eine Liste ausgelegt, in der sich weiter an Saunabesuchen interessierte Bürger eintragen konnten. Zu Unrecht, widersprachen nun die beiden FBO-Gemeinderäte Karl Hoffmann und Alfred Fischer und beantragten die Benutzung von Sauna und Whirlpool weiterhin fest mit dem Bürgerschwimmen zu verknüpfen. Denn nach ihren Recherchen sei die Benutzung von Sauna und Whirlpool ursprünglich sehr wohl in einem Paket mit dem Bürgerschwimmen vereinbart worden.

Am 5. Mai 1994 hatte die Gemeinde, vertreten durch den damaligen Bürgermeister Nikolaus Aidelsburger, mit der Sportschule eine diesbezügliche Vereinbarung getroffen. Dies sei zwar richtig, so Hauptamtsleiter Willi Schmidt bei der jüngsten Gemeinderatssitzung, doch leider sei die Vereinbarung nur einseitig vom Bürgermeister unterschrieben worden. Die Vertreter der Sportschule hatten die Vereinbarung dagegen nicht unterzeichnet. Das hing mit damals noch ungeklärten Fragen bezüglich der Notwendigkeit eines Rettungsschwimmers und der Versicherung der Badegäste zusammen. Die kurze Zeit später tatsächlich wirksam gewordene veränderte Vereinbarung über das Bürgerschwimmen inklusive Sauna sei dagegen auf den 31. Dezember 1995 befristet gewesen. »Das kann ich mir kaum vorstellen, dass er das verschlampt hat. Aidelsburger ist ein schlauer Fuchs gewesen«, wunderte sich Hoffmann über diese Informationen der Verwaltung. Zu einer Abstimmung über den Antrag der Freien Bürger ist es bei der Sitzung noch nicht gekommen. Doch der Wunsch der Bürger nach dem Fortbestand der Saunabenutzung sei erkannt, versicherte der Bürgermeister. »Wir haben schon Gespräche mit Herrn Brunner geführt«, erklärte er. Schon bei der nächsten Sitzung am 15. Dezember hofft er eine Lösung präsentieren zu können. Dass ganz nebenbei auch noch die Preise für das Bürgerschwimmen wegen der gestiegenen Betriebskosten wieder einmal kräftig erhöht werden mussten, ging in der Diskussion um die Saunabenutzung fast unter. Ab 2010 kostet die Quartalskarte für Rentner 35 Euro, für Erwachsene 50 Euro, Kinder und Schwerbehinderte zahlen 20 Euro, Familien 70 Euro.

aba

Artikel vom 09.12.2009
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