Diplomarbeit über Landschaft brachte für Patricia Ott den Hochschulpreis

Oberschleißheim · Schöneres Milbertshofen

Der dritte Bürgermeister Hep Monatzeder übergibt den Hochschulpreis der Landeshauptstadt an Patricia Ott.	Foto: Stark

Der dritte Bürgermeister Hep Monatzeder übergibt den Hochschulpreis der Landeshauptstadt an Patricia Ott. Foto: Stark

Oberschleißheim · Wie kann die Stadt die historische Sichtachse vom Goldschmiedplatz im Hasenbergl auf die Frauentürme ausbauen? Lässt sich in Milbertshofen die Schleißheimer Straße zwischen Petuel- und Frankfurter Ring verschönern? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich die Diplomarbeit »Die Ordnungssysteme der Landschaft um Schleißheim: Form, Typus, Modell« von Patricia Ott.

Vor kurzem hat sie dafür den Hochschulpreis der Stadt München erhalten. Außerdem ist die Arbeit kürzlich als Buch erschienen.

Die alten Wittelsbacher haben sich beim Bau ihrer Schlösser einiges gedacht – der Blick von der Schleißheimer Straße auf den Dom prägt noch heute das Stadtbild des Münchner Nordens. Patricia Ott hat diese historischen Aspekte in ihrer Diplomarbeit herausgearbeitet und wurde dafür jüngst von Bürgermeister Hep Monatz­eder (Grüne) mit dem Hochschulpreis der Landeshauptstadt ausgezeichnet. »Der übergreifende Ansatz dieser historischen Achse im modernen Stadtbild hat die Jury überzeugt«, sagte Monatzeder bei der Preisübergabe im Audimax der Technischen Universität München (TU).

Gerechnet hat die junge Landschaftsarchitektin aus Sendling mit dieser Ehrung nicht. »Ich habe es einfach einmal probiert und meine Arbeit eingereicht«, sagte sie. Schwerpunkt ihrer Untersuchung: die Neugestaltung der Schleißheimer Straße. »Ich habe das historisch gewachsene Kanal- und Sichtachsensystem in ein modernes Stadtbild übertragen.« Das Ergebnis: Eine durchgängige Allee vom mittleren Ring bis zum Schloss Schleißheim mit breiten Fußgängerbereichen und einem Radweg: »Mein Konzept würde den Bürgern ermöglichen, mit dem Fahrrad bis in die Naherholungsgebiete am Schloss zu fahren.« Ihr Ziel sei eine Aufwertung des Münchner Nordens gewesen.

Historisch gesehen hätten die nördlich gelegenen Viertel nämlich wesentlich mehr zu bieten, als der Süden, »man müsste das nur aus ihnen herausholen.« Hier sei die Stadt gefragt. Allerdings habe sie den Eindruck, dass der Norden bislang eher vernachlässigt werde.

Ausgeschrieben hat die Stadt den mit 4.000 Euro dotierten Preis, um die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Wissenschaft zu vertiefen. »Die Diplomarbeiten liefern wertvolle Denkanstöße für uns«, sagte Monatzeder. Dies bestätigte auch Michael Hardi, Sprecher des Planungsreferats, der mit in der Jury saß: »Immer wieder fließen Aspekte aus den Konzepten der Studenten als Vorgaben in unsere Ausschreibungen mit ein.« Otts Entwurf für den Münchner Norden sei ihm noch gut in Erinnerung. »Ich freue mich sehr, dass diese Arbeit den ersten Preis bekommen hat, weil ich die Gegend gut kenne.« Dennoch ist es eher unwahrscheinlich, dass die lange Allee, die sich die Studentin in der Schleißheimer Straße wünscht, auch angelegt wird. »Die Diplomarbeiten dienen als Anregungen für uns und werden meisten nur in Teilaspekten verwirklicht«, räumte Hardi ein.

Die Diplomarbeit kann in der Bücheroase (Knorrstraße) erworben oder aber per E-Mail unter der Adresse lareg@bzw.tum.de bestellt werden. js

Artikel vom 04.01.2010
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