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Aber Kriminalität in der Au auf historischem Tiefpunkt
Au · Einbrüche haben zugenommen
Gerhard Schindler von der Polizeiinspektion 21. Foto: js
Au · Die Straftaten in der Au sind im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Mit insgesamt 3.650 Delikten sind im Jahr 2009 im Viertel zehn Prozent weniger Vergehen bei der Polizei gemeldet worden als im Vorjahr, berichtete Gerhard Schindler, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion 21, auf der jüngsten Bürgerversammlung des Stadtteils im Pestalozzi-Gymnasium. »Das ist ein historischer Tiefstand«, erklärte er.
Trotz dieser erfreulichen Entwicklung mahnte er jedoch die Anwohner, weiterhin achtsam zu sein. Um mehr als ein Drittel gestiegen sei nämlich die Zahl der Einbrüche. Betroffen waren vor allem auch die Keller der Wohnhäuser im Viertel. »Bieten Sie Einbrechern keinen unnötigen Anreiz«, mahnte er. Sein Tipp: Teure Mountainbikes, hochwertige Elektroartikel und alkoholhaltige Getränke sollten so im Keller gelagert werden, dass sie nicht von außen sichtbar sind. Stark zugenommen habe auch das gewaltsame Eindringen in Wohnungen und Büros. Insgesamt sei im Stadtteil im vergangenen Jahr 240 Mal eingebrochen worden.
Rückläufig sei hingegen die Zahl der Körperverletzungen: Nur noch 375 Übergriffe wurden bei der Polizei angezeigt. Im Vergleich zum Vorjahr sind diese Delikte um ganze zwölf Prozent gesunken. Damit herrscht in der Au ein anderer Trend als im gesamten Stadtgebiet. Münchenweit haben Gewaltverbrechen dieser Art im vergangenen Jahr zugenommen. »Dennoch befinden wir uns in diesem Deliktbereich immer noch auf einem sehr hohen Niveau«, warnte Schindler. In etwa gleich geblieben ist die Anzahl der Sexualstraftaten mit 30 Fällen. Auch die Häufigkeit von Ladendiebstählen hat sich mit 320 Anzeigen 2009 nicht geändert. Immer seltener werden hingegen in der Au Autos aufgebrochen – nur knapp 50 Mal musste die Polizei aus diesem Grund tätig werden. Schindler zufolge zeigt sich hier ein rückläufiger Trend, der schon seit Jahren anhält.
Weiterhin begehrte Beute von Langfingern sind jedoch Fahrräder. Insgesamt 270 von ihnen wurden in 2009 im Viertel als gestohlen gemeldet. Die erfreuliche Nachricht: Immerhin konnte die Polizei 71 der Diebe festnehmen. Im Vorjahr wurden nur 64 Täter gefasst. Schindler rät den Bürgern, ihre Fahrräder grundsätzlich registrieren zu lassen: »Dann können wir im Falle eines Diebstahls die Besitzverhältnisse klären und einen Tatnachweis führen.« Sorge bereiten dem Polizisten außerdem die Trickdiebstähle. »Die Betrüger suchen sich mit Vorliebe alte, alleinstehende Menschen als Opfer aus, um sie um ihre Ersparnisse zu bringen«, berichtete er. Um in die Wohnungen zu gelangen, geben sich die Täter oft als Mitarbeiter von Behörden, Pflegehelfer oder sogar als Kriminalbeamte aus. Schindler appellierte an die Anwohner, auf ältere Nachbarn zu achten und bei Verdachtsfällen sofort die Polizei zu informieren. »Das ist kein Schnüffeln oder Spionieren, sondern ein gewisses Maß an Mitverantwortung«, sagte er. Im Zweifel sei es besser, einmal zu oft anzurufen, als einmal zu wenig. Julia Stark
Artikel vom 09.02.2010Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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